Bauprojekt Breite, Projektstand
Im Geschäftsbericht 2019 haben wir Sie über den letzten Stand des Bauvorhabens Neubau Breite informiert. Zum Zeitpunkt der Niederschrift des Beitrages war noch nicht absehbar, dass die Vorversammlung 2020 und die Bürgerversammlung 2020 nicht durchgeführt werden können. In der Zwischenzeit zwingt uns die Corona-Krise, neue oder andere Wege zu gehen. Am Sonntag, 19. April 2020, haben Sie zum ersten Mal über die Jahresrechnung und das Budget an der Urne abgestimmt. Gerne geben wir Ihnen in den nächsten Wochen auf diesem Weg neue Informationen zu einzelnen Projekten und Vorhaben.
In den folgenden Punkten präsentieren wir Ihnen einen Zwischenbericht zum Projektstand Schulhaus Breite. Die Baukommission, unter der Leitung von Andreas Bolzern, hat dem Gemeinderat den Stand per 1. April 2020 präsentiert. Weiter hat Anfang März 2020 eine Delegation der GPK die Revision Arbeit der Baukommission vorgenommen und primär den Vergabeprozess sowie die generelle Projektabwicklung durchleuchtet. Der Baukommission wurde ein positives Zeugnis ausgesprochen. Aktuell laufen die letzten Baumängelbehebungen sowie die Umsetzung der bis Ende Januar 2020 eingetroffenen zusätzlichen Anforderungen von Schule, Hauswartung und Vereinen. Die Bauabrechnung ist in der Schlussphase. Sobald die Schlusssitzung der Baukommission, die Genehmigung durch den Gemeinderat und damit der offizielle Projektabschluss stattgefunden haben, werden wir Sie mit den definitiven Zahlen bedienen. Wir gehen davon aus, dass dies im Sommer stattfinden kann.
Kostensituation und -analyse
Die Darstellung der Kostenabrechnung basiert auf dem Kredit für das Vorprojekt aus der Bürgerversammlung vom 23. März 2015 sowie aus dem Kredit für das Hauptprojekt und die Photovoltaikanlage aus der Urnenabstimmung vom 26. März 2017. Die Kredite für das Hauptprojekt und die Photovoltaikanlage unterlagen damals einer Schätzgenauigkeit von +/–12 %.
Die aktuelle Prognose der Bauabrechnung per Ende März 2020 gestaltet sich sehr positiv (Prognosegenauigkeit: +/–2 %).
Kreditposition |
Betrag in CH |
Prognose in CHF |
Abweichung absolut |
Abweichung in % |
Vorprojekt |
360’000 |
16'840’0000 |
- 635’000 |
- 3.6% |
Hauptprojekt Schulhaus |
17'115’000 |
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Photovoltaik-Anlage |
435’000 |
470’000 |
+ 35’000 |
+ 8.0% |
Total |
17'910’000 |
17'310’000 |
- 600’000 |
- 3.4% |
Wegfallende und zusätzliche Leistungen
Im Verlaufe des Projektes gingen verschiedenste Zusatzanforderungen ein oder es ergaben sich Punkte, die im Kostenvoranschlag fälschlicherweise nicht berücksichtigt worden sind. Auf der anderen Seite konnte man im Verlaufe der Projektphasen von wegfallenden oder günstigeren Leistungen profitieren. Nachfolgend einige ausgewählte markante Positionen:
Ausgewählte Positionen
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Wegfallende Leistungen CHF |
Zusatz-leistungen CHF |
Bemerkungen |
Zinsen Baukredit Gemeinde |
-125’000 |
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Gemeinde konnte Darlehen zu Negativzinsen aushandeln und sichern. |
Steildach |
-60’000 |
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Doppelnennung; Dach war durch Photovoltaikposition abgedeckt |
Anteil nicht verbrauchte Projekt-reserve |
-265’000 |
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Ursprüngliche Position 495'000 |
Ersatzabgabe Parkplatz an Gemeinde (Mehrbedarf an Plätzen aufgrund Bauvolumen) |
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+50’000 |
War im Projekt nicht eingeplant |
Verbindungstunnel zwischen Neu- und Altbau Breite (Kabelschacht) |
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+30’000 |
Ermöglicht zukünftig einfacher zusätzliche Leitung einzuziehen und die Revision |
Innen-Ausstattung / Ausgestaltung |
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+ 220’000 |
Erstausstattung Hauswartung Werkzeuge, Geräte und allgemeine Reinigungsmittel waren nicht eingeplant / Mehrbedarf Schulmobiliar und Einrichtungen |
Umgebungsarbeiten |
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+ 210’000 |
Keine Übernahme der alten Spielgeräte des Spielplatzes Steig (da nicht bfu-tauglich) sowie Zusatzwünsche wie ein zweiter öffentlicher Spielplatz. |
Anteil Kosten Sanierung „roter Platz und Laufbahn“ |
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+ 180’000 |
War ursprünglich nicht im Bau-Perimeter vorgesehen |
Rückstellung für allfällige Mängel |
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+ 50’000 |
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Total |
-450’000 |
+ 740’000 |
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Netto-Mehraufwand |
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+ 290’000 |
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Kostenabrechnung / Verteilung der Aufträge
Die Baukommission hat, trotz des nicht ausgeschöpften Budgets in einzelnen Positionen, ausserordentliche Ausgaben aus der Projektreserve genommen, um die Kostentransparenz zu wahren. So wurde der Kostenanteil der Sanierung des roten Platzes, aufgrund der Belastung durch die Bauaktivitäten, mit CHF 180‘000.– sowie die Rückstellung von allfällig auftauchenden Mängeln mit CHF 50‘000.– der Projektreserve belastet.
Die Gemeinde Waldkirch hat mit dem nun fertiggestellten Bauvorhaben rund 18 Mio. Franken in die Zukunft investiert. Die investierten Gelder generieren auf der anderen Seite auch Steuersubstrat. Dies durch Arbeitsvergaben, welche direkt über das einheimische Gewerbe oder Firmenbesitzer mit Wohnort in Waldkirch ausgeführt werden konnten. Die Auswertung basiert auf den effektiven Kosten mit Stand 30. März 2020.
Position |
Anteile
|
Waldkircher Betriebe/Private oder externe Firmen |
17% |
Gemeinde Waldkirch |
3% |
Betriebe im Kanton St. Gallen, exkl. Position 1+2 |
52% |
Übrige Betriebe ausserhalb des Kantons |
28% |
Total |
100% |
Trotz der restriktiven Vorgaben des öffentlichen Beschaffungswesens konnte mit dem Neubau Breite eine Wertschöpfung in der Gemeinde und innerhalb des Kantons St. Gallen von rund 72 Prozent generiert werden. Diejenigen Positionen, welche ausserhalb des Kantons vergeben wurden, konnten durch Betriebe in unserem Kanton nicht angeboten beziehungsweise produziert werden. Die Lose waren für das einheimische Gewerbe zu gross oder das einheimische Gewerbe hat keine Offerten zu einzelnen Positionen eingereicht.
Learnings aus dem Projekt
Das Bauprojekt Breite hat im Gesamten aufgezeigt, dass es schwierig ist, bei einem Multifunktionsbau mit verschiedenen Nutzergruppen in dieser Grössenordnung allen gerecht zu werden. Am Anfang und Ende des Projekts stehen die Kosten im Vordergrund – während des Bauverlaufs die Ausgestaltung des Baus und die Erfüllung der verschiedenen Interessen, die sich selten an den Kosten orientieren. Wenn die meisten Anforderungen und Bedürfnisse (teils auch Wünsche) erfüllt werden konnten und die Kosten sich in der vorliegenden Prognose bewegen, darf man zu Recht sagen, dass die Hauptziele bei der Umsetzung eines Projektes erreicht worden sind. Gemeinderat und Baukommission stellen mit grosser Zufriedenheit fest, dass die geplanten Kosten im Rahmen des Projektkredites eingehalten werden können. Die definitive Bauabrechnung wird zu einem späteren Zeitpunkt publiziert. Der Gemeinderat bedankt sich beim Präsidenten sowie allen Mitgliedern der Baukommission recht herzlich für ihre zuverlässige und umsichtige Arbeit.
Beobachtungen melden führte zum Erfolg
In den letzten Wochen war Waldkirch von diversen Littering- und Ruhestörungen betroffen. Teils wurden auch Sachbeschädigungen begangen. In mehreren Aufrufen im Mitteilungsblatt wurde die Bevölkerung sensibilisiert, Beobachtungen zu melden und damit zu helfen, die jeweilige Täterschaft dieser für uns alle unerwünschten Sachbeschädigungen und Litteringfälle zu ermitteln. Oftmals wurden in der Folge der Meldungen, durch die Stadtpolizei Gossau oder die Kantonspolizei dieselben Personen im Umfeld von öffentlichen Plätzen und Räumen angehalten und kontrolliert und teils sogar gebüsst oder zur Anzeige gebracht.
Am Wochenende vom Freitag auf Samstag (18. April 2020) haben mehrere Personen an der Oberdorfstrasse Tatbestände gesetzt. Die Kantonspolizei hat die Täterschaft nun ermittelt, wie aus einer Medienmitteilung der Kantonspolizei hervorgeht. Dies, nachdem entscheidenden Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen sind. Danke an dieser Stelle an die aufmerksame Bevölkerung und die Unterstützung, solche Täter zur Strecke zu bringen. Dies auch im Sinne der Entlastung der anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche sich in unserer Gemeinde anständig und korrekt verhalten.
Kapo SG: Einbruch und Sachbeschädigungen geklärt
In der Nacht von Freitag auf Samstag, 18. April 2020, sind in Waldkirch ein Einbruch und mehrere Sachbeschädigungen verübt worden. Die Kantonspolizei St.Gallen konnte nun drei mutmassliche Beteiligte ermitteln.
Ein erster entscheidender Hinweis zur Täterschaft kam aus der Bevölkerung. Gestützt auf die weiteren Ermittlungen wurden in der Folge Hausdurchsuchungen vorgenommen und es wurden ein 16- und ein 18-Jähriger festgenommen. Sie blieben solange in Haft, bis im Zuge der weiteren Ermittlungen auch ein 21-jähriger Mann vorläufig festgenommen werden konnte.
Geklärt werden konnte in der Folge die mutwillige Beschädigung eines Wegkreuzes, der Einbruch in die Garage eines Mehrfamilienhauses an der Oberdorfstrasse, die Entwendung eines E-Bikes mit Kinder-Veloanhänger daraus sowie die anschliessende Beschädigung des Veloanhängers. Das entwendete E-Bike ist in Waldkirch wieder aufgefunden worden.
Die drei in der Region wohnhaften Schweizer müssen sich bei der Jugendanwaltschaft bzw. der Staatsanwaltschaft verantworten. Gegen sie werden strafrechtliche Sanktionen geprüft.