Lindenbergbach soll unterirdisch bleiben

Der Gossauer Lindenbergbach soll unter der Säntisstrasse eingedolt bleiben. Deshalb verzichtet die Stadt darauf, einen Gewässerraum festzulegen. Der entsprechende Sondernutzungsplan liegt bis 18. Mai 2022 öffentlich auf.

Das Gewässerschutzgesetz gibt vor, dass Fliessgewässer offengelegt werden müssen, wenn die Gegebenheiten dies zulassen. Der künftige Gewässerraum muss in einem Sondernutzungsplan festgelegt werden. Der Gossauer Lindenbergbach ist einzig bei seinem Ursprung beim Stärkleweiher sichtbar. Danach verschwindet er im Untergrund und fliesst eingedolt unter der Säntisstrasse durch dicht bebautes Gebiet bis zum Dorfbach. Der Bach könnte nur geöffnet werden, wenn die Säntisstrasse aufgehoben wird. Dies ist angesichts der Bedeutung der Strasse nicht möglich.

Deshalb hat der Stadtrat entschieden, dass der Bach nie mehr ans Tageslicht geholt wird. Entsprechend wird auf die Festlegung des Gewässerraums verzichtet. Damit können keine Bauten oder Anlagen näher als fünf Meter an den Bach gebaut. Dieser Verzicht wird in einem Sondernutzungsplan festgelegt. Diesen Plan hat der Stadtrat im August 2021 erlassen. Im Mitwirkungsverfahren blieb der Verzicht auf die Festlegung des Gewässerraums unbestritten. Die beiden Eingaben bezogen sich auf allgemeine Verfahrensfragen. Nun eröffnet der Stadtrat das Einspracheverfahren für die Planungsunterlagen. Diese liegen bis 18. Mai 2022 im Rathaus Gossau auf und sind auf www.stadtgossau.ch/lindenbergbach online einsehbar.

Westlichen Abschnitt Industriestrasse erneuern

Für die Erneuerung der Industriestrasse zwischen Bahnübergang Rainhalden und St. Gallerstrasse beantragt der Stadtrat beim Parlament Kredite im Umfang von total, 2,64 Millionen Franken.

Die Industriestrasse in Gossau soll zwischen der St. Gallerstrasse und dem Bahnübergang Rainhalden erneuert werden. Dabei soll sie durchgehend einheitlich ausgeführt werden. Auf der Ostseite ein zwei Meter breiter Gehweg, anschliessend eine 8,6 Meter breite Strassenfläche, welche beidseitig zwei Radstreifen von eineinhalb Metern Breite und zwei 2,8 Meter breite Fahrbahnen aufweist. Bei diesen Strassenbreiten können zwei Personenwagen mit 50 Stundenkilometern kreuzen, ohne die Radstreifen zu beanspruchen. Wenn sich Personenwagen und Lastwagen oder Lastwagen kreuzen, werden diese die Radstreifen nutzen.

Mit der Erneuerung der Strasse wird die Beleuchtung auf LED-Leuchten umgerüstet. Die Stadtwerke werden die sechzig Jahre alte Trinkwasserleitung ersetzen. Im Bereich des Industriegleises werden sie zudem Leerrohre für die Elektrizitätsversorgung einlegen. So wird bei künftigen Erweiterungen keine Gleisunterquerung mehr nötig.

Die Kosten für die Strassenbauarbeiten belaufen sich auf mutmasslich 1,53 Millionen Franken. Davon ist rund ein Drittel für Bundesbeiträge aus dem Agglomerationsprogramm berechtigt; es wird ein Beitrag von knapp 300'000 Franken erwartet. Die Arbeiten am Bahnübergang des Industriegeleises sind mit knapp 350'000 Franken veranschlagt und die Stadtwerke rechnen mit Aufwendungen von 628'000 Franken. Der Stadtrat beantragt dem Parlament die entsprechenden Kredite von 2,64 Millionen Franken, wofür abschliessend ein Referendumsverfahren nötig wird. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr ausgeführt werden.