Im Jahr 2011 haben Gaiserwald, Gossau und St. Gallen zusammen mit dem Kanton und den lokalen Wirtschaftsverbänden das energienetz GSG gegründet. Dieses sollte im grenzübergreifenden Industriegebiet die Energieeffizienz fördern und den sukzessiven Ersatz von fossilen durch erneuerbare Energieträger vorantreiben.
GSG AG steht auf stabilen Beinen
Als erstes konkretes Vorhaben wurde 2018 ein Wärmeverbund realisiert. In diesem nutzen verschiedene Betriebe die Abwärme der Ernst Sutter AG. Im Zusammenhang mit diesem Projekt haben die drei Gemeinden und die St. Gallisch-Appenzellischen-Kraftwerke SAK die «energienetz GSG AG» gegründet.
Gossau hat sich im Umfang von 600'000 Franken zu knapp einem Drittel am Aktienkapital beteiligt und eine einmalige Anschubfinanzierung von 300‘000 Franken geleistet. Dieses erste Projekt bewährt sich und die Aktiengesellschaft steht auf stabilen Beinen. Sie nimmt nun Vorhaben in Angriff, welche kurz- und mittelfristig geografisch keinen Bezug mehr zu Gossau haben.
Gossau bleibt in ASGO aktiv
Aus diesem Grund hat der Stadtrat die Beteiligung von Gossau grundsätzlich überprüft. Er erachtet es nicht als Kernaufgabe der öffentlichen Hand, an einem funktionierenden Wirtschaftsunternehmen beteiligt zu bleiben. Auch das Stadtparlament hatte 2018 klar festgehalten, dass die Beteiligung an der Investitions- und Betreibergesellschaft kein Präjudiz für weitere Investitionen darstelle. Deshalb hat der Stadtrat die 600 Aktien der Stadt an die drei anderen Aktionäre verkauft.
Dies ändert nichts daran, dass die Stadt Gossau die energiepolitischen Ziele im GSG-Gebiet weiterhin überzeugt mitträgt. Dies geschieht über den Verein Areal St. Gallen West-Gossau Ost (ASGO), in dem Gossau unverändert mitwirkt. Auch sollen in Gossau weitere Wärmeverbunde entstehen. Der Wandel vom Gaslieferanten zum Wärmeversorger ist Teil der Unternehmensstrategie der Stadtwerke. Momentan wird das Potenzial für Wärmeverbunde auf Stadtgebiet untersucht.