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Stadt Gossau
16.11.2023
18.11.2023 23:33 Uhr

Weihnachtslauf kann starten: Dank Helfern und Sponsoren

Bild: gossau24/Vanessa Vogt
Der Startschuss für den Weihnachtslauf ist quasi schon gegeben: OK-Präsident Dave Mathis gab am Sponsorenapéro vom 16. November grünes Licht. Die Vorbereitungen seien abgeschlossen, alle Trainings haben gestartet - der Lauf könne kommen. Neben zahlreichen Sponsoren waren auch Dominic Lobalu als Botschafter, sein Trainer Markus Hagmann und der Radio- und TV-Moderator Sven Lenzi anwesend.

Das OK vom Gossauer Weihnachtslauf steht in den Startlöchern: „Von uns aus kann es heute schon losgehen“, sagt Dave Mathis bei seiner Rede vor den rund 40 Sponsoren am Apéro in der Acrevis Bank Gossau. Dominik Eisenegger, Leiter der Acrevis Bank, eröffnete den Abend. „Insbesondere freue ich mich auch, Dominic Lobalu wieder als Botschafter des Weihnachtslaufes begrüssen zu dürfen.“ Der Südsudaner ist seit zwei Jahren treuer Begleiter des Weihnachtslaufes und am Abend als Interviewgast vor Ort.

Lobalu darf bald für die Schweiz laufen
Trotzdem Lobalu sensationelle Zeiten im 3000-Meterlauf vorweist, ist er aktuell gesperrt und darf für die Schweiz bei internationalen Wettkämpfen nicht antreten. Vor wenigen Tagen hat das Nationality Review Panel von World Athletics jedoch entschieden, dass seine Sperre ab dem 6. April 2026 aufgehoben wird. Das freut Eisenegger persönlich sehr: „Ein Mensch mit so viel Lebensfreude, ein Sportler mit so viel Leidenschaft und Leistungsbereitschaft, hat es verdient so schnell wie möglich für die Schweiz anzutreten.“ Er hoffe, dass es nicht erst bis 2026 dauern wird, dass Lobalu für die Schweiz an der Weltmeisterschaft antreten kann.

Startergeschenk und Finisherclip
Nach der Begrüssung erklärte Dave Mathis, OK-Präsident des Gossauer Weihnachtslaufes, welche Highlights die Läufer am 2. Dezember 2023 erwarten: Neu wird es für alle Antretenden Startergeschenke geben – die Finishergeschenke gehören damit der Vergangenheit an. So stelle man sicher, dass wirklich jeder ein Geschenk erhält. Jeder Finisher habe zudem die Möglichkeit, sich gratis den Videoclip seines Zieleinlaufs runterzuladen. Die Clips sowie die Startgebühr der Kinder werden dabei vollständig von der Migros als einem der traditionellen Hauptsponsoren übernommen.

Grosser Dank an die Sponsoren
Ohne die freiwilligen Helfer und Sponsoren sei der Lauf nicht möglich: „Wir sind auch für nächstes Jahr auf eure Unterstützung angewiesen“, sagt Mathis, der im Schatten der G24 Bedenken über die weitere Unterstützung seitens der Sponsoren äussert. Besonderer Dank galt neben der Migros an diesem Abend auch der Acrevis Bank als weiterem traditionellem Hauptsponsor, der Vaudoise (Greenmile und Finisherbag-Goody für Kinder), der Stadt Gossau (Infrastruktur, Beleuchtung und allgemeine Unterstützung), dem Säntispark (Gutscheine für Siegerehrungen und Startnummern), Möhl (gratis Apfelsaftausschank) und Zubi Sport (Weihnachtslauf-Tenues).

Doppelt so viele Startanmeldungen
„Aktuell haben sich schon rund 1600 Personen angemeldet – das sind 50% mehr als im vergangenen Jahr um diese Zeit“, sagt Mathis stolz. Dennoch hoffe man auf weitere Anmeldungen: Online hat man noch bis zum 1. Dezember Zeit, sich unter www.weihnachtslauf.ch für den Lauf zu registrieren. Für Plauschgruppen und Einzelstarter gibt es wie immer die „Run4Fun“-Kategoie.

10 Kilometer in weihnachtlicher Atmosphäre
Wer es ernster angehen will, kann sich bereits jetzt den Trainingsgruppen anschliessen und die Absolvierung der längsten Strecke anvisieren: Neu gibt es nämlich den 10-Kilometer-Lauf. „Wir haben den Wendepunkt noch verlagert, so dass die zurückzulegende Strecke insgesamt länger wird und man nicht so oft das gleiche sieht.“ Ein Highlight dabei ist sicher, dass Weihnachtsbeleuchtung im Stadtkern schon angebracht und die Laufstrecke so idyllisch beleuchtet ist. Mit der 10-Kilometer-Strecke hofft man auf einen Läuferzuwachs aus dem Langstreckenlauf.

Unified Lable erhalten
Seit diesem Jahr trage der Weihnachtslauf auch das offizielle „unified“-Lable: Der Lauf ist somit barrierefrei und für Teilnehmer mit Beeinträchtigungen geeignet. Im Sinne der Gleichheit habe man zudem bewusst auf die Kategorie „Special Olympics“ verzichtet. „Uns erreichten die Rückmeldungen, dass beeinträchtigte Teilnehmer keine Sonderbehandlung wünschen – sie wollen einfach ganz normal mitlaufen.“ Diesem Wunsch sei man nachgekommen. Bisher sei auch die Startergebühr für Menschen mit Beeinträchtigungen ausgefallen – auf Nachfrage habe man auch dies eingestellt. „Alle Teilnehmenden zahlen dieselbe Startgebühr – ausser eben die Kinder“, erklärte Mathis.

  • Dominic Lobalu (mitte) mit Trainer Markus Hagmann (links) und Radio- und TV-Moderator Sven Lenzi (rechts). Bild: gossau24.ch/Vanessa Vogt
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  • Der Austausch steht und die Vorfreude auf den Weihnachtslauf stehen am Sponsorenapéro im Vordergrund. Bild: gossau24/Vanessa Vogt
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  • Auch für Norbert Thaler (rechts), Leiter Sport Kultur und Freizeit der Stadt Gossau, ist der Weihnachtslauf ein traditioneller und wichtiger Agendapunkt im Jahr. Bild: gossau24/Vanessa Vogt
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  • OK-Präsident Dave Mathis erläutert den Stand der Vorbereitungen und gibt Einblick in die Neuerungen des Weihnachtslaufes 2023. Bild: gossau24/Vanessa Vogt
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  • Neben den Sponsoren waren auch zahlreiche Vertreter der Stadt sowie Parlamentarier anwesend. Bild: gossau24/Vanessa Vogt
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Grosses Talent mit Sperrfrist
Im Anschluss an die Erläuterungen von Dave Mathis folgte ein Interview mit dem Botschafter und Langstrecken-Ass Dominic Lobalu, der gemeinsam mit seinem Trainer Markus Hagmann (achtfacher Schweizer Meister im 3000-Meter-Steeple) dem Radio- und TV-Moderator Sven Lenzi Rede und Antwort stand. Ein besonders bewegendes Thema war dabei die voraussichtliche Sperrfristaufhebung von Lobalu: Die Starterlaubnis wurde auf Grund seines Aufenthaltsstatus mit frühestmöglicher Einbürgerungserlaubnis ab 2031 bisher nicht erteilt. Neu darf er wahrscheinlich auch ohne Einbürgerung ab 2026 für die Schweiz antreten.

Herausforderungen und grosse Emotionen
„Dass ich nicht laufen kann und meine Kollegen an die Meisterschaften und internationalen Wettkämpfe gehen, macht mich schon traurig“, sagt Lobalu. Jede Woche läuft er 70 Kilometer und trainiert hart, damit sein Traum auch in 2026 noch wahr werden kann: Denn dann will er bei den Meisterschaften eine Medaille für die Schweiz holen. „Ich muss zwar noch warten, aber die Entscheidung des Panels, dass ich bald antreten darf, motiviert mich. Ich bin zufrieden: Lieber 2026 als gar nicht“, sagt er und lacht. Er wolle so schnell wie möglich für das Land und die Menschen laufen, die ihm als Flüchtling erstmals in seinem Leben ein Gefühl von Heimat gegeben haben.

Lobalu der Sonnenläufer
Seitdem Lobalu in der Schweiz trainiert, muss er sich an die Witterung anpassen: „Früher war er nach einem Regenschauer und stärkerem Wind sofort krank“, erinnert sich Trainer Markus Hagmann. Heute könne er bei -10 Grad und Schnee ebenso gut laufen. Die Kombination Regen und Wind machen ihm aber immer noch zu schaffen – also versucht das Duo wenn möglich regenfreie Zeiten für Trainings abzuwarten. Lobalus Entwicklung in den vergangenen Jahren sei jedoch beachtlich: „Als er ankam, waren seine Zeiten okay – ich habe ihn aber immer motiviert: Das ist die ‚ladys-Zeit‘ – wir müssen besser werden“, sagt Hagmann und lacht.

Weihnachtslauf ohne Botschafter
Das mentale Coaching und auch die Trainings haben gewirkt: Heute läuft Lobalu Spitzenzeiten – und eignet sich natürlich auch ideal als Botschafter für den Weihnachtslauf. Er selbst kann leider nicht am Weihnachtslauf dabei sein, da er sonntags einen Wettkampf im Genf hat: „Ich finde den Lauf und die Strecke aber sehr cool und hoffe, ich kann im nächsten Jahr dabei sein.“

gossau24.ch/Vanessa Vogt