Der Sieg Trumps war erwartet worden. Der 77-Jährige führte in Umfragen mit grossem Abstand vor der ehemaligen US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, und Floridas Gouverneur Ron DeSantis. Dass er das Rennen aber derart deutlich, kam überraschend.
Komplexes Verfahren
In den USA bestimmt die Parteibasis ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl. Das Abstimmungsverfahren der Vorwahlen ist komplex und von Staat zu Staat unterschiedlich. Der Auftakt der republikanischen Vorwahlen Iowa läutet das Wahljahr ein. Am 5. November findet schliesslich die eigentliche Präsidentenwahl statt. Iowa hat zwar zahlenmässig geringe Bedeutung für die Kandidatenkür. Doch wer in dem kleinen Bundesstaat im Mittleren Westen gut abschneidet, kann mit Rückenwind bei den künftigen Abstimmungen rechnen.
Entscheidung bei Parteiversammlungen
Die Entscheidung fiel nicht in Wahllokalen, sondern bei kleinen Parteiversammlungen, sogenannten Caucus-Treffen. Sie fanden am Montagabend (Ortszeit) an ganz verschiedenen Orten bei extremer Kälte statt. Die Anhänger der Republikaner kamen trotz Temperaturen von minus 20 Grad und mehr in Kirchen oder Gemeindesälen zusammen, um für ihren Favoriten oder ihre Favoritin zu stimmen.
Wintersturm beeinträchtigte Wahlkampf
Ein Wintersturm hatte den Wahlkampf am Wochenende beeinträchtigt - etliche Wahlkampfauftritte wurden abgesagt. Auf den Sturm folgte dann extreme Kälte, der Wetterdienst warnte vor «lebensgefährlichen» Bedingungen.
Umfragen hatten Trump vorab durchgehend klar in der Favoritenrolle bei der Abstimmung gesehen. Er liegt mit weitem Abstand vor seinen parteiinternen Mitstreitern. Interessant wird sein, wie stark Trumps Ergebnis in Iowa am Ende ausfällt und wer an zweiter Stelle landet. Dies war zunächst noch nicht klar.