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Schweiz/Ausland
29.01.2024

Immobilienkrise in China: Evergrande-Auflösung angeordnet

Der Anfang eines Flächenbrands? Der Baukonzern Evergrande wird liquidiert. Bild: zVg
Ein Hongkonger Gericht hat die Liquidation des hochverschuldeten chinesischen Baukonzerns Evergrande angeordnet. Nach der Ankündigung stürzten Evergrande-Aktien um mehr als 20 Prozent ab.

In der Immobilienkrise in China hat ein Gericht Berichten zufolge in Hongkong die Auflösung des hoch verschuldeten Konzerns China Evergrande angeordnet. Ein entsprechendes Urteil fällte Richterin Linda Chan am Montag in der chinesischen Sonderverwaltungszone, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Nach der Ankündigung stürzten Evergrande-Aktien um mehr als 20 Prozent ab.

Klagende Gläubiger

Gläubiger hatten vor dem Gericht geklagt, weil China Evergrande immer wieder Zahlungen verpasste. Zuvor hatten das Unternehmen versucht, mit einem Sanierungsplan eine Liquidation abzuwenden.

Anhörung von anderthalb Jahren

Die Anhörung habe eineinhalb Jahre gedauert und die Firma sei immer noch nicht fähig, einen konkreten Vorschlag für eine Restrukturierung vorzubringen, sagte Chan, wie die «South China Morning Post» berichtete. «Ich denke, es ist Zeit für das Gericht zu sagen, es ist genug», sagte sie demnach.

Weltweit höchst verschuldete Bauträger

Der an der Hongkonger Börse gelistete Konzern ist umgerechnet mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar der weltweit am höchsten verschuldete Bauträger. Die Abwicklung dürfte das Vertrauen in den kriselnden Immobilienmarkt der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt weiter schmälern und für Turbulenzen auf dem Aktienmarkt sorgen, den die Regierung jüngst erst versuchte, wieder zu stabilisieren.

Weitere Unternehmen hochverschuldet

Am Montag wurden die Papiere von Tochterfirmen der Evergrande Group vom Handel ausgesetzt. Auch andere Unternehmen aus der chinesischen Immobilien-Branche sind hoch verschuldet und streiten mitunter vor Gericht mit Gläubigern.

Thomas Renggli