Der russische Politiker Boris Nadeschdin darf nach eigenen Angaben nicht bei der Präsidentschaftswahl in Russland im März kandidieren. Die Wahlbehörde habe seine Kandidatur abgewiesen, sagte Nadeschdin. Er kündigte an, die Entscheidung vor Gericht anfechten zu wollen.
Die Wahlkommission unter Leiterin Ella Pamfilowa begründete die Ablehnung in Moskau mit einer Vielzahl an fehlerhaften Unterstützerunterschriften. Aus einer Stichprobe von 60'000 Unterschriften erklärte die Behörde mehr als 9000 Unterschriften für ungültig. Das entspricht einem Anteil von 15 Prozent – während nur ein Anteil von fünf Prozent zulässig ist.
Keine Oppositionellen zur Wahl zugelassen
Die Präsidentschaftswahl in Russland soll vom 15. bis 17. März stattfinden. Neben dem amtierenden Präsidenten Wladimir Putin treten nach derzeitigem Stand drei weitere Kandidaten an, die den Präsidenten entweder direkt unterstützen oder kein eigenes politisches Profil haben. Die Parteien, die sie aufgestellt haben, sind im russischen Parlament vertreten und gelten als regimetreu.
Wie das unabhängige russische Onlinemedium Agentstwo schreibt, wird Putin damit in diesem Jahr so wenige Gegenkandidaten haben, wie noch nie zuvor.
Nadeschdin will den Krieg beenden
Nadeschdin hatte angekündigt, den Krieg gegen die Ukraine als Präsident beenden zu wollen. Dabei legte er jedoch nahe, dass die bislang von Russland annektierten Gebiete unter russischer Kontrolle bleiben sollen. Dennoch unterstützten zahlreiche Kriegsgegner in Russland seine Bewerbung auf eine Präsidentschaftskandidatur, um auf legalem Wege ein Zeichen gegen Putin und den Krieg setzen zu können.