In einem Interview mit dem Schweizer TV-Sender «Radiotelevisione Svizzera/TSI» hat Papst Franziskus eine weltweit aufsehen erregende Aussage gemacht. Er rief die Ukraine auf, die «weiss Flagge» zu hissen. «Wenn man sieht, dass man besiegt ist», soll man mit Moskau verhandeln.
Im Originalton sagte der Führer der Katholiken: «Ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation sieht, der an das Volk denkt, der den Mut der weissen Fahne hat, zu verhandeln. Und heute kann man mit Hilfe der internationalen Mächte verhandeln. Das Wort verhandeln ist ein mutiges Wort. Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln. Sie schämen sich, aber mit wie vielen Toten wird es enden? Verhandeln Sie rechtzeitig, suchen Sie sich ein Land, das vermittelt. Heute, zum Beispiel im Krieg in der Ukraine, gibt es viele, die vermitteln wollen. Die Türkei hat sich dafür angeboten. Und andere. Man muss sich nicht schämen, zu verhandeln, bevor es schlimmer wird.»
Auf die Frage, ob er bereit sei, zu vermitteln, antwortete der Papst: «Ich bin hier.»
Bereits im vergangenen Jahr hatte der 87-jährige Papst einen «Friedensbotschafter», den italienischen Kardinal Matteo Zuppi, nach Kyiv, Moskau und Washington entsandt, um die Ansichten der dortigen Regierungen einzuholen.