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Stadt Gossau
21.05.2024
25.05.2024 18:53 Uhr

Samstagabend: Jubiläumskonzert mit 150 Kindern der Musikschule

Das Orchester probt seit über einem halben Jahr intensiv unter der Leitung von Johannes Herzog. Bild: Vanessa Vogt / Musikschule Fürstenland
Die Musikschule Fürstenland feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen: Deshalb gibt es innerhalb des Jubiläumsjahres gleich mehrere besondere Angebote und Events. Der grösste Punkt in der Agenda ist dabei das Jubiläumshauptkonzert am Samstag, 25. Mai, ab 18:30 Uhr, im Fürstenlandsaal.

Die Vorbereitungen für das grosse Konzert zum 50. Geburtstag der Musikschule Fürstenland laufen seit über sechs Monaten auf Hochtouren: Gut 150 Kinder und Jugendliche – davon ein grosser Anteil Musikgrundschüler aus der 1. und 2. Klasse - proben unermüdlich auf ihren gemeinsamen Auftritt im Fürstenlandsaal hin. Mit dabei ist ein Orchester, Sänger/innen, Pianisten und noch viele mehr - sogar eine vierköpfige Hackbrettgruppe. „Diese allein macht schon auf 500 Saiten Musik“, sagt Balzer Collenberg, seit August 2023 Leiter der Musikschule. Seine Begeisterung für das Konzert ist hoch. Auch die Lehrpersonen seien aktiv mit auf der Bühne: „So erschaffen wir alle etwas gemeinsam, das gibt Verbundenheit – und macht noch mehr Spass.“ Es ginge dabei nicht um Perfektion, sondern darum, zusammen etwas Schönes zu kreieren.

Bunt wie die Musikschule selbst
Am Konzert will man gemeinsam feiern: „Wir wollen die Musikschule feiern, aber auch das Kind sein, die Musik und das Leben allgemein.“ Die Kinder sollen aktiv musizieren, ihre Bühnenerfahrung machen: Es sind sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene dabei. Die Stücke gehen dabei von Klassik über Volksmusik bis hin zu Pop- und Rocksongs. Es wird zudem einen Kanon geben, bei dem auch das Publikum zum Mitsingen aufgefordert ist: „Am Ende musizieren alle zusammen – und werden Teil des Grossen Ganzen.“ So könne man das aktive Teilhaben an der Musikschule für die Leute vor Ort erlebbar machen, sagt Collenberg.

Eigener Song für das Jubiläum
Ein ganz besonderes Stück wird gleich als Erstes auf die Bühne gebracht. Marina Stohler, Lehrperson an der Musikschule Fürstenland, hat mit dem Lied „En Ort wo Kinderauge funklet“ eine Hymne an die Musikschule geschrieben. „Es war für mich sehr schön zu beobachten, wie dieses Lied und eigentlich das gesamte Konzertprogramm an einem kurzen gemeinsamen Abendworkshop konzipiert wurden - und sich dann ganz natürlich zu ihrer jetzigen Form entwickelten“. Am Konzerttag kommt alles zusammen und „En Ort wo Kinderauge funklet“ wird erstmals als Ganzes zu hören sein.

Nach Lampenfieber folgt Stolz
Am meisten freue sich Collenberg auf den Moment nach dem Auftritt: Wenn alle Kinderaugen vor Stolz funkeln und das Lampenfieber durch eine entspannte Aufgeregtheit ersetzt wird. „Dann sieht man ganz deutlich, was das Erlernen eines Instruments oder das Singen bei einem Kind alles bewirken kann – und dass es eben um sehr viel mehr als nur das reine Beherrschen eines Instruments geht.“

Musik machen und noch viel mehr
So würden in der Musikschule Kompetenzen vermittelt, die weit über das Spielen eines Instrumentes hinausgehen: „Die Kinder lernen, dass es etwas neben Erfolg und Misserfolg gibt, sie dürfen und sollen ihren eigenen Weg zum richtigen Instrument und der Musik finden." Die Grenzen  könnten dabei weicher und offener sein als an einer Schule, die nach Lehrplan unterrichtet: "Schülerinnen und Schüler bemerken meist rasch, was es braucht, um an ihr selbst definiertes Ziel zu kommen“, erklärt Collenberg. Die Herausforderung für die Musiklehrpersonen sei es, diese Ideen der Schülerinnen und Schüler zu erkennen und sie dann beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen.

Fürs Leben lernen
Die unterschiedlichen Fächer seien auch geprägt von Traditionen. „Um spannende Musikerinnen und Musiker auszubilden, braucht es etwas darüber hinaus“, sagt Collenberg. Die Schüler/innen lernen fürs Leben: „Die hier erlernten Kompetenzen und vermittelten Werte, auch der Zusammenhalt und das Miteinander in der Gruppe, das Aufeinander hören und zuhören, ist später auf andere Lebensbereiche adaptierbar und auch dafür wertvoll“, ist er sich sicher.

Musik als Gesellschaftskitt
Die Musikschule habe auch eine hohe gesellschaftliche Relevanz, die es ins Bewusstsein zu rücken gelte: „Musik und Kultur verbinden, sie sind der Kitt der Gesellschaft“, sagt Collenberg. Es sei daher wichtig, dass alle Personen gleichermassen Chancen und Zugang zum Musikschulunterricht erhielten. „Insbesondere in unserem Jubiläumsjahr wollen wir informieren und unsere Angebote sichtbarer machen, denn das Interesse ist da.“ So hat die Musikschule zum 50. Geburtstag u. a. 50 Stunden gratis Schnupperlektionen verschenkt oder auch Anfang Jahr ein Eltern-Kind-Singen angeboten, mit dem sie bereits die Kleinsten erreicht hat.

Mit Mut in die nächsten 50 Jahre
"Vor 50 Jahren haben die damaligen Vertreter/innen der Schulträger Mut bewiesen und trotz des finanziellen Aufwands eine Musikschule gegründet", erzählt Collenberg. „Es wäre spannend zu wissen, wie die damaligen Gründungsmitglieder sich die Musikschule 50 Jahre später vorstellten. Haben sie erwartet, dass abertausende Menschen durch ihren Entscheid zu einer guten musikalischen Bildung gelangen?“ Collenberg wünscht sich auch heute den Mut der Verantwortlichen, sich für eine gute allgemeine und musikalische Bildung einzusetzen und damit in die Jugend und die Zukunft unserer Gesellschaft zu investieren. Musik macht Mut: Das wird auch am Jubiläumskonzert zu erleben sein.

Informationen zum Konzert

Wann? Samstag, 25. Mai, 18:30 Uhr

Wo? Fürstenlandsaal, Gossau

Eintritt frei.

Anmeldeschluss für das nächste Musikschulsemester
Der Anmeldeschluss für das nächste Unterrichtssemester ab Mitte August wurde auf Ende Mai verschoben. Interessierte haben also bis nach dem Konzert noch Zeit, sich für den Musikunterricht anzumelden.

Weitere Informationen unter: ms-fuerstenland.ch

  • Konzentration ist gefragt: Aufeinander hören, um miteinander zu spielen. Richtig liegen muss da nicht nur die erste Geige. Bild: Vanessa Vogt / Musikschule Fürstenland
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  • Die Streicherproben dauern eine Stunde und finden wöchentlich statt. Bild: Vanessa Vogt / Musikschule Fürstenland
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  • Auch der Chor unter der Leitung von Andrea Göldi probt jede Woche eine Stunde. Insbesondere der dreistimmige Kanon in der relativ kleinen Gruppe muss perfekt aufeinander abgestimmt sein. Bild: Vanessa Vogt / Musikschule Fürstenland
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  • Im Stehen bekommt der Klang mehr Volumen, die Sängerinnen mehr Power. Bild: Vanessa Vogt / Musikschule Fürstenland
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Vanessa Vogt