Nach unzähligen Stunden des Sortierens und Verpackens der Hilfsgüter in Bananenschachteln hiess es für Samstag 8:30 Uhr: Beladen der zwei Lieferwagen als letzte Vorbereitung einer eindrücklichen Reise. Weit über hundert Menschen brachten Hilfsgüter zum Bildungszentrum Polybau in Uzwil. Die Hilfsgüter, welche für Rumänien bestimmt waren, setzten sich zusammen aus Kleidungsstücken, Schuhen, Schlafsäcken, Bettanzügen, Spielsachen u.a.m. Mit den bereitgestellten rund 240 Schachteln konnten die zwei Lieferwagen bis zur erlauben Gewichtslimite gefüllt werden. Eine der Herausforderungen in diesem Jahr war das Finden von Sponsoren für die zwei Lieferwagen. Verdankenswerterweise boten die Garage Wüst AG aus Amriswil sowie die Hirn Rent AG aus Appenzell Unterstützung an.
Grosse Solidarität für bedürftige Menschen in Rumänien

Fahrt nach Rumänien: Optimaler Start, unerwartete Grenzprobleme
Planmässig startete die Fahrt nach Rumänien am Sonntag um 5:00 Uhr. Da die Witterungs- und Verkehrsverhältnisse auch in diesem Jahr optimal waren, konnten die rund 1'200 km des ersten Tages problemlos zurückgelegt werden. Der Start des zweiten Tages hatte es in sich. Kurz nach dem Morgenessen erreichten die vier Fahrer Franz Brülisauer, Godi Bergamin, John Ness und Patrik Helbling den Grenzübergang in der Nähe von Oradea. Infolge neuer Bestimmungen, welche anscheinend seit anfangs Jahr gelten, konnten die Fahrer den gewohnten Grenzübergang nicht passieren und mussten zu einem nahegelegenen Zoll ausweichen. An diesem angekommen, wurde den Chauffeuren erläutert, dass für die Einreise in Rumänien Dokumentationen der Hilfsgüter erforderlich seien. Gestützt auf die Erfahrungen früherer Jahre verfügten die Fahrer nicht über diese Papiere. Gott sei Dank konnte die Weiterreise dennoch in Angriff genommen werden, was auf eine grosse Kulanz seitens des Zöllners zurückzuführen ist. Der Verein Rumänienhilfe Guido Oberwiler wird sich nach der diesjährigen Reise mit den Konsequenzen dieser neuen Bestimmungen auseinandersetzen.

Hilfsgüterlieferung - Beeindruckende Begegnungen und herzlicher Empfang
Wie schon in früheren Jahren wurde der erste Teil der Hilfsgüter bei einem Hilfswerk in Aiud abgeladen. Neben Bedürftigen der Gemeinde werden die Hilfsgüter an einen Kindergarten weitergegeben. Dieser ist Bestandteil der ungarischen Schule in Aiud, welche Kinder einer Bevölkerungsminderheit unterrichtet. Den Fahrern wurde die Möglichkeit geboten, den Kindergarten und die Schule zu besuchen.

Gleichentags ging die Fahrt weiter nach Ludus zu Pfarrer Klemens (Kelemen Hegyi). Die vier Chauffeure wurden im Pfarrhaus herzlich empfangen. Das Pfarrhaus war dann auch deren Unterkunft für die kommenden zwei Nächte. Das Pfarrhaus-Team beeindruckte die vier Schweizer zu tiefst mit ihrer herzlichen Gastfreundschaft. Damit sich die Gäste aus der Schweiz mit den rumänischen Gastgebern unterhalten konnten, wurde eine deutschsprachige Familie zum Abendessen eingeladen. Am Tag nach der Ankunft in Ludus wurden die für die Pfarrei bestimmten Hilfsgüter abgeladen und im Pfarreiheim verstaut. Beim Anblick der rund 80 Schachteln bot sich den Fahrern ein überwältigendes Bild der Solidarität. Nach dem Abladen der Hilfsgüter besuchten die Fahrer den Gottesdienst in der Gemeinde Ludus. Pfarrer Klemens sprach das Vaterunser in der deutschen Sprache, so dass die Schweizer mitbeten konnten. Trotz der fehlenden Sprachkenntnisse war der Messebesuch sehr ergreifend.

Die Weiterfahrt führte nach Crasna, zum dritten und letzten Abladeort. Die Organisation in Crasna unterstützt neben bedürftigen Familien einen Kindergarten sowie ein Kinderheim in der Region. Obwohl an diesem Tag ein Feiertag war und somit der Kindergarten geschlossen hatte, wurde den Schweizern eine Besichtigung des Kindergartens ermöglicht. Crasna war der nördlichste Punkt der Reise und liegt rund 130 km bzw. zwei Autostunden von der ukrainischen Grenze entfernt. Die Nähe zur Ukraine löst bei einzelnen Einheimischen Ängste eines russischen Einmarsches aus.

Für die Rückfahrt nach Hause wurden zwei Tage eingeplant. Die letzte Übernachtung fand in St. Pölten statt. In diesem Jahr verlief die Rumänienreise wie erwartet ohne Autopanne.
Herzlichen Dank
Der Verein Rumänienhilfe Guido Oberwiler bedankt sich bei allen Spenderinnen und Spendern von Hilfsgütern sowie Geldspenden herzlich für die wertvolle Unterstützung. Einen speziellen Dank gilt dem Bildungszentrum Polybau, welches uns für die Sammelaktion den Lagerplatz und die Betreuung kostenlos zur Verfügung stellt. Ohne die vielen Hilfsgüter und die finanzielle Unterstützung wäre ein Engagement in Rumänien nicht durchführbar.