Leserbrief:
Obwohl die Steuereinnahmen in den letzten vier Jahren um 4.974 Mio. Franken angestiegen sind (2019: 59.965 Mio. Franken; 2023: 64.939 Mio. Franken), hat sich das operative Ergebnis um 8.479 Mio. Franken verschlechtert (Gewinn 2019: 4.132 Mio. Franken; Verlust 2023: 4.347 Mio. Franken).
Die Gossauer Bürger leben von der Substanz und damit auf Kosten der künftigen Generationen. Für die Zukunft sieht es gemäss Finanzplanung des Stadtrates noch düsterer aus. Bereits das für das laufende Jahr budgetierte Defizit entspricht einer Steuerfusserhöhung von rund 20 Prozent. Eine solche Steuerfusserhöhung würde Gossau sehr unattraktiv machen, gute Infrastruktur hin oder her.
Zwar sieht sich der Stadthaushalt mit Kostenüberwälzungen des Kantons oder einem laufenden Wachstum bei der Pflegefinanzierung konfrontiert. Doch ein Grossteil der Probleme ist hausgemacht, weil seit längerem auf allen Ebenen zu viel ausgegeben wird. Es muss endlich begriffen werden, dass für Begehrlichkeiten, Projekte/Planungen ins Blaue und Luxus («Gossauer Finish») kein Geld mehr vorhanden ist.
Die Sanierung des Stadthaushaltes ist die zentrale Aufgabe von allen politischen Entscheidungsträgern in der kommenden Legislatur. Wir sehen uns als neue Generation im Stadtparlament und wollen uns deshalb dafür einsetzen, dass der Stadtrat die Ausgabenseite unvoreingenommen und kompromisslos an die Hand nimmt. Pauschale Rechtfertigungen, ein Grossteil sei «gebunden» und es lasse sich halt nichts bzw. wenig machen, zählen für uns nicht. Gleichzeitig wehren wir uns gegen «Pseudoeinsparungen» und «Angstmacherei», was bloss vom eigentlichen Thema bzw. der Aufgabenerfüllung der Verantwortlichen ablenkt.
Angelo Schwizer (bisher) | David Loser (bisher) | Marina Schwizer (bisher)
Kandidaten und Kandidatin Stadtparlament Die Mitte