Tag 1 der G24: Kanonenschüsse und begeisternde Angebote

Ein grosses Publikum hat sich in sicherem Abstand zu den vier Mittelalterkanonen der Alten Garde Schloss Oberberg versammelt. "Es wird laut, also haltet euch die Ohren zu - und vor allem genügend Abstand", appelliert der Kommandant Erwin Schmid vor der Schussfreigabe an die Zuschauer. Der erste Gang zur Kanone wurde mit leichten Ladehemmungen abgebrochen: Das Schiesspulver könnte trotz der trockenen Tage zu feucht sein. Die zweite Kanonen und nächste Luntenvorbereitung bringt dann die laute Erlösung: KNALL! Es folgen zwei weitere... KNALL - KNALL. Mit insgesamt sieben ohrenbetäubenden Kanonenschüssen startet die G24 in Gossau mit viel Schall und Rauch - trotz der Verzögerung ein gelungener Auftakt für vier begeisterungsfähige Ausstellungstage.
Unser Gewerbe - unser Stolz - unser Kapital
Die feierlichen Reden von OK-Präsident Stefan Lenherr sowie Gossauer Regierungsrat Bruno Dammann und Stadtpräsident Wolfgang Giella unterstrichen die Bedeutung dieser für Gossau wertvollen Leistungsschau der heimischen Betriebe. Besonders im Zentrum stand das Engagement des lokalen Gewerbes und der Aussteller, die für Arbeitsplatzsicherung und die Lebendigkeit der Region sorgen. "Was Sie auf der G24 sehen ist phänomenal - und es ist mit Stolz auch unser Kapital", sagt Lenherr.
Das Potenzial liegt im persönlichen Austausch
Ein Rundgang durch die Ausstellung lässt Augen strahlen, Mägen gefüllt zurück von allen möglichen Leckereien und Taschen voll werden von attraktiven Angeboten. Aber allen voran stehen die persönlichen Begegnungen, der Austausch und die Gespräche mit den Gewerblern. Darin sind sich nicht nur der OK-Präsident Lenherr und Stadtpräsident Giella einig. Auch der Gewerbepräsident Remo Schönenberger betont in seiner Bankett-Rede: "In unserer verstärkt digitalen Welt freue ich mich ganz besonders auf den persönlichen Kontakt an der Messe. Ich lege Ihnen ans Herz: Gehen Sie auf die Aufsteller zu, kommen Sie ins Gespräch – nicht nur an den Ständen, sondern auch später an der Bar. Denn in der Begegnung von Mensch zu Mensch steckt das Potenzial dieser Tage."
Beratungsraub schadet Gewerbe
Stadtpräsident Giella zeichnete in seiner Ansprache am Eröffnungsanlass einen durchaus düsteren, aber wahren Charakter unserer Zeit: "Also lass ich mich von meinem heimischen Handwerker in meinem Dialekt freundlich, professionell und direkt beraten - und gehe dann noch Konstanz oder bestelle meine Dienstleistung online?", hinterfragt er kritisch. "Diese Form des Beratungsraubs schadet unserem Gewerbe." Mit diesen und weiteren Herausforderungen sehen sich die Betriebe dennoch tagtäglich und seit Jahren verstärkt konfrontiert.
Lokales Gewerbe vorziehen und unterstützen
In unserer digitalen Welt sei die Konkurrenz so nah, das Online-Shopping Alltag. Dabei leide nicht nur der persönliche Kontakt durch die Entfremdung, sondern letztlich auch die Einnahmen der lokalen Anbieter und damit die Arbeitsplätze und Attraktivität der Stadt. Giella appelliert daher: "Die Kundschaft muss sich bewusster werden, dass sie das handelnde Objekt in dieser grossen Entwicklung sind." Die G24 sei eine Chance, sich selbst zu hinterfragen, die Attraktivität des engagierten Gossauer Gewerbes (neu) zu entdecken - und in Zukunft wieder verstärkt auf das lokale Angebot zurückzugreifen.