Die Resultate der lokalen Erneuerungswahlen der Stadt Gossau sind seit letztem Sonntag bekannt: Nichts Neues unter der «Gossauer Sonne». Zur Exekutive lesen wir: Wolfgang Giella mit 3019 Stimmen als Stadtpräsident bestätigt; Stefan Rindlisbacher mit 3590 Stimmen als Schulratspräsident bestätigt; die drei Stadträte Claudia Martin, Helen Alder Frey und Florin Scherrer mit 3377, 3317 und 3296 Stimmen in ihrem Amt bestätigt; die fünf bisherigen Schulräte alle wieder gewählt; André Pfister neu in den Schulrat gewählt.
Das Resultat der Parlamentswahlen liest sich ebenfalls «eindeutig»: Die SVP setzt den Trend fort und gewinnt auf Kosten der Mitte einen zehnten Sitz hinzu. Bei der SP und der FDP verdrängen «bekannte Personen» vier Bisherige. Ansonsten ist alles beim Alten. Die beiden «rechten» SVP und FDP verfügen zusammen über 14 Sitze, die «linken» über 8 Mandate und die Mitte spielt mit ihren 8 Sitzen auch die nächsten vier Jahre das «Zünglein an der Waage».
Was wir aber erst beim zweiten Blick sehen: Bei der Wahl des Stadtpräsidenten wurden insgesamt 4169 Stimmzettel abgegeben. Davon waren 793 leer und 352 enthielten Stimmen für «Vereinzelte». Das heisst: 1145 Stimmberechtigte haben gegen Wolfgang Giella als Stadtpräsidenten gestimmt. Beim Schulratspräsidenten zeigt sich ein ähnliches Bild: 669 Stimmberechtigte verweigerten Stefan Rindlisbacher ihre Stimme.
Und betrachten wir die Zahlen der Parlamentswahlen etwas genauer, sehen wir, dass die SVP mittlerweile einen Stimmenanteil von 32,509 Prozent erzielt und dass die Mitte auf 25,415 Prozent abgesackt ist. Auch die Reihenfolge der drei «Kleinen» hat sich verändert. Die FDP bildet mit 13,120 Prozent das Schlusslicht, die SP hat sich mit 14,589 Prozent Stimmenanteil an die Spitze der «Opposition» gesetzt. Und zum Schluss die Pointe: Von den 11770 Stimmberechtigten von Gossau und Arnegg haben 3650 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und einen gültigen Parlaments-Wahlzettel eingeworfen. Das sind genau 31,01 Prozent, was einen neuen Wahlbeteiligungs-Tiefpunkt bedeutet. So müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass wir in den nächsten vier Jahren im Parlament von Personen vertreten werden, die nicht einmal einen Drittel aller Stimmberechtigten hinter sich wissen. Schande über uns!
Ein sonniges letztes September-Wochenende wünscht Ihnen
Drago
"31,01%"

Kolumne auf Gossau24.
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jg
"Drache-Füür" vom 27. September 2025.