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Kultur
18.11.2024
20.11.2024 09:56 Uhr

Tingel-Tangel „Zirkus der Nacht“: Bereits 90 Prozent ausverkauft

Vom 14. November 2024 bis 2. Februar 2025 ist es Zeit für den "Zirkus der Nacht" im Tingel-Tangel Varieté des Walter Zoos Gossau. Bild: Vanessa Vogt
Das Tingel-Tangel Varieté des Walter Zoos feierte unlängst seine Premiere zur diesjährigen Show „Zirkus der Nacht“. Mit einer Prise Düsterheit führt diese die Zuschauer in die Schattenwelt des Staunens. Schon über 7‘000 Tickets sind bisher verkauft – und die ersten Besucher schon begeistert.

Im vergangenen Jubiläumsjahr präsentierte das Tingel-Tangel Varieté des Walter Zoos eine schillernd-bunte Show mit viel positiven Emotionen und brillanten Farben. Das diesjährige Programm steht mit dem „Zirkus der Nacht“ im Zeichen der Dunkelheit, der wirren Träume und Schattengestalten – und dabei dem artistischen Angebot jedoch in nichts nach. So hiess vergangene Woche: Vorhang auf und Licht aus für die mystische Show im Spiegelzelt des Walter Zoos.

Showbeginn vor dem Zelt

Es ist ein kalter, dunkler Novemberabend – in der Nacht hatte es erstmals geschneit. Eine geheimnisvolle Gestalt fegt den Eingangsbereich und pfeift eine melancholische Melodie vor dem grossen Spiegelzelt. Nicht erst beim Betreten des Inneren beginnt im Tingel-Tangel die Show. Schon ab dem Parkplatz zieht die unnachahmliche Stimmung des Varietés ihre Besucher/innen in den Bann.

Auftakt in die Dunkelheit

Nach der Türöffnung weht einem der Duft von frischem Popcorn in die Nase, der Ticketmaster begrüsst einen mit grossem Zylinder und herzlichen Worten. Die Gläser klirren, die Pianoklänge vom an der Zeltdecke schwebenden Pianisten Oliver Buchmann klingen durch den Raum. Es ist Apéro-Zeit. Hell, freundlich und mit leckeren Snacks wird das Publikum auf den Abend eingestimmt. Doch nach dem Einweisen auf den vorbestimmten Platz, übernimmt der Zirkus der Nacht das Zepter.

Sarkasmus und Zauberkunst

Der nicht wirklich heitere Showmaster „Hieronymus“ führt mit seiner sarkastisch direkten Art durchs Programm: Als Magier und Moderator diktiert er gemäss eigener Aussage ganz nach „preussischem Entertainment“ uncharmant-direkt durch den Abend. Seine Witze muss man sacken lassen und sich darauf einlassen: „Ich war letzte Woche auf einer Beerdigung – da herrschte mehr Ekstase“, erklärt er dem Publikum trocken nach seinem ersten Zaubertrick, bei dem er Münzen verschwinden liess. „Was meinst du, wie die geguckt haben, als der Sarg leer war“, witzelt er – und hat damit die ersten Lacher auf seiner Seite.

Zeit vergeht wie im Flug

Die nachfolgenden drei Stunden der Show vergehen wie im Flug: Die Gastgeberinnen Gabi Federer und Jeannine Gleichmann-Federer haben abermals ein Varieté entwickelt, das das Publikum in Staunen versetzt, es mitfiebern und mitgehen lässt. Die Besucher werden eingeführt in die mitunter düstere, weitreichend faszinierende und oftmals skurrile Welt des Zirkus der Nacht.

Messerwurf und vertikale Akrobatik

Neben den Zaubertricks und Anti-Witz-Einlagen von Hieronymus sorgt der Clown-Artist Lucky Loop für lustig-schrägen Humor mit Ballettanzug im Ring oder als tollpatschiger Nebendarsteller bei Gemeinschaftsinszenierungen. Das Zweigespann „On Edge“ präsentiert eine düstere Messerwurf-Show, die einen den Atem anhalten lässt. Alluana Ribeiro versetzt das Publikum zudem mit Vertikal-Akrobatik hoch an der Decke des Zeltes in Stauen.

Live-Gesang von Maya Haze

Im Zentrum bei zahlreichen gemeinsamen Auftritten des gesamten Ensembles steht der Gesang von Maya Hayze, die mit ihrer kraftvollen Stimme die richtigen Akzente für die begeisterungsfähige Show mit Düsterfaktor setzt. Während sie die Texte zur „Greatest Show“ schmettert, bekommen die Besucher einiges zu sehen: Denn jeder Artist wartet mit ganz besonderen Einlagen auf – alle zeitgleich, an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken.

Grandiose Rollschuh-Akrobatik auf engem Raum

Es heisst also wachsam sein, die Show wirken lassen und seinen Fokus immer mal verändern. Wachsam sein musste auch das „Duo Opa“, dass im letzten Drittel der Show eine unglaubliche Rollschuh-Nummer auf einer trampolingrossen Plattform verübte: In steigender Geschwindigkeit mit herausragender Körperkraft und Präzision gehörte diese Artistik definitiv zum Highlight des Abends.

Ohne Helfer keine Show

Am Ende der Premiere, nach einem kreativen fünf Gänge Menü, bei dem das Auge erstaunt mitisst, schliesst das traditionelle „Tingel-Tangel-Lied“ – dieses Mal sogar gesungen von Artisten und Publikum - die berauschende Nacht im Spiegelzelt. „Ein grosser Dank gilt unserem gesamten Team und vor allem den zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern, ohne die das Varieté nicht möglich wäre“, betont Gastgeberin Gabi Federer. Jede helfende Hand wird an diesem ersten Abend erwähnt und extra ausgezeichnet. „Wir hoffen, es hat euch allen gefallen. Schön, dass ihr alle da wart. Wir freuen uns auf viele weitere Shows“, schliesst sie und wird von Applaus eingehüllt.

Schwärmende Besucher

Das Tingel-Tangel Varieté hat es auch in diesem Jahr geschafft, ein Angebot zu kreieren, dass begeistert und eine Variation zu den Vorjahren darstellt. „Das einzig traurige ist, dass der Abend schon so schnell vorbei ist“, loben die Gäste. „Wir kaufen jedes Jahr Karten – die Show ist jedes Mal herausragend, immer anders – immer neu.“ „Wir kommen schon seit über zehn Jahren – und sind immer wieder begeistert“, sagt eine andere treue Zuschauerin.

Fast komplett ausverkauft

50 abendliche Shows im Zeitraum vom 14. November 2024 bis 2. Februar 2025 wurden in dieser Saison angesetzt. Immer Mittwoch bis Sonntag läuft der „Zirkus der Nacht“ im Spiegelzelt. „Wir haben bereits über 7‘000 Tickets verkauft – also rund 90 Prozent der Shows sind ausverkauft“, sagt Gabi Federer. Wer sich jedoch dazu entschliesst, Tickets kaufen zu wollen, kann bisher noch aus einigen Daten auswählen. Alle Informationen und Angaben zu Verfügbarkeiten unter:

www.walterzoo.ch/variete

  • Hereinspaziert zum Zirkus der Finsternis! Es gibt auch Popcorn. Bild: Vanessa Vogt
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  • Für die passende Stimmung am Premierenabend sorgten der Nebel und der erste Schnee. Bild: Vanessa Vogt
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  • Zeit für ein Erinnerungsfoto vor der Varietéwand nehmen sich viele Gäste gerne. Bild: Vanessa Vogt
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  • Pianist Oliver Borgmann gehört quasi als "Urgestein" mit zu Show: ob hängend an der Decke oder auf dem Boden geblieben, hallen seine Klänge durch den Raum. Bild: Vanessa Vogt
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  • Bei den gemeinsamen Auftritten zeigt jeder Artist, was er kann. Bild: Vanessa Vogt
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  • Auch Comedy kommt trotz aller Düsternis nicht zu kurz im Zirkus der Nacht. Bild: Vanessa Vogt
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  • Hoch hinaus geht es auch in diesem Jahr: Alluana Ribeiro vom Duo On Edge schwebt an die Decke. Bild: Vanessa Vogt
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  • Akrobatik in der Höhe und ohne doppelten Boden - atmen nicht vergessen! Bild: Vanessa Vogt
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  • Auch beim Messerwerfen stockt den Zuschauern der Atem: Knapp vorbei und Gott sei Dank immer daneben. Bild: Vanessa Vogt
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  • Das Duo Opa und Jeannine Gleichmann Federer (rechts) bei einem der Gemeinschaftsauftritte. Bild: Vanessa Vogt
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  • Clown-Artist Lucky Loop ist der stumme Comedian des Abends. Bild: Vanessa Vogt
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  • Eine gelungene Premiere geht zu Ende - strahlende Gesichter beim Ensemble und den Gästen. Bild: Vanessa Vogt
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Vanessa Vogt