"Aha!?!"

Von der Geschäftsprüfungskommission kam der Vorschlag, das Stadtparlament hat ihm zugestimmt: Eine unabhängige, externe Stelle soll den Haushalt der Stadt Gossau überprüfen und Vorschläge zur Verbesserung machen. Jetzt haben die Profis der weltweit tätigen Prüfungs- und Beratungsfirma PriceWaterhouseCoopers PwC ihren Bericht abgeliefert. Wir lesen in einer ersten städtischen Mitteilung folgende PwC-Erkenntnisse: Der Stadthaushalt steht stark unter strukturellem Druck. Es droht ein weiter sinkender Selbstfinanzierungsgrad und ein stetig wachsender Fremdkapitalbedarf. Zur Sanierung der Stadtkasse empfiehlt sich der Verzicht auf wertvermehrende Investitionen, die Reduktion des Aufwandes, die Erhöhung der Einnahmen aus dem Alltagsgeschäft und allenfalls eine Steuerfusserhöhung. Das bedeutet in einfachen Worten: Weniger ausgeben, mehr einnehmen! Oder: Nicht mehr ausgeben, als eingenommen werden kann! Oder: Die Wünsche den Möglichkeiten anpassen! Oder: Das Wünschbare vom Notwendigen trennen! Oder: Für notwendige Anschaffungen das notwendige Geld bereitstellen! Oder: Den Gürtel etwas enger schnallen…
Aha! Was wir von den PwC-Profis präsentiert erhalten, gleicht auffallend den von meinem Vater selig schon vor mehreren hundert Jahren präsentierten Antworten, wenn wir Jungdrachen am Mittagstisch in der Salpeterhöhle unsere speziellen Wünsche vorbrachten. Aus seinen Worten sprach die jahrhundertlange Erfahrung: Man kann nur so viel ausgeben, wie man eingenommen hat. Mit dieser einfachen Wahrheit hat er uns die Wunsch-Flausen rasch ausgetrieben. Das Hausmittelchen hat immer gewirkt. Mit dem Resultat: Unsere Drachenfamilie hat die Jahrhunderte überlebt. Und was ich mir sicher bin: Mein Drachenvater hätte nicht zugelassen, dass fremde Drachen unsere Familienfinanzen prüfen, weil das ja nur zusätzliche Kosten generiert und nichts mehr bringt, als die Bestätigung der Fakten, die wir schon kennen. Aha? Aha!
Ein besinnliches Palmsonntag-Wochenende wünscht
Drago