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Kanton SG
02.05.2025

Schweizer Gefängnisse so voll wie seit zwölf Jahren nicht mehr

Die JVA Pöschwies in Regensdorf ist mit 399 Plätzen die grösste Justizvollzugsanstalt der Schweiz Bild: Archiv
Ende Januar 2025 sassen in der Schweiz 6994 Menschen hinter Gittern – so viele wie seit 2013 nicht mehr. Über 70 Prozent der Inhaftierten haben keinen Schweizer Pass. Bei den Untersuchungshäftlingen liegt der Anteil gar bei fast 80 Prozent.

Die Schweizer Gefängnisse sind so stark ausgelastet wie schon lange nicht mehr. Laut aktuellen Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) befanden sich per 31. Januar 2025 insgesamt 6994 Personen im Freiheitsentzug, was einem Anstieg von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Ein besonderes Augenmerk fällt auf den hohen Ausländeranteil unter den Inhaftierten: 72,5 Prozent der Gefangenen haben keinen Schweizer Pass. 

Im Vorjahr waren es noch 66,7 Prozent. Wie viele inhaftierte Schweizer einen Migrationshintergrund haben, wurde nicht erhoben.

Rund 62 Prozent der Inhaftierten verbüssten eine Strafe oder befanden sich in einer Massnahme, 32 Prozent sassen in Untersuchungs- oder Sicherheitshaft, 6 Prozent waren aus anderen Gründen inhaftiert.

Die Belegungsrate lag bei 94,5 Prozent, was unter anderem der Ausweitung auf 7404 Haftplätze in 90 Justizvollzugseinrichtungen zu verdanken ist.

Ein besonders deutlicher Anstieg zeigt sich bei der Zahl der Personen in Untersuchungs- oder Sicherheitshaft: Mit 2211 Personen (+7 % zum Vorjahr) wurde ein neuer Höchststand seit Beginn der Statistik im Jahr 1988 erreicht. Von ihnen waren 93 Prozent Männer, 79 Prozent Ausländer.

Mehr als die Hälfte dieser Häftlinge war in den Kantonen Zürich, Waadt und Genf untergebracht.

Die aktuellen Zahlen zeigen: Der Druck auf das Schweizer Justizvollzugssystem nimmt weiter zu – nicht nur in Bezug auf die Infrastruktur, sondern auch hinsichtlich gesellschaftlicher und integrationspolitischer Herausforderungen.

stgallen24/stz.