Divisionär Willy Brülisauer sprach zur sicherheitspolitischen Lage der Schweiz und zu den aktuellen Herausforderungen der Armee. Brülisauer eröffnete seine Ausführungen mit einem Dank an die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer: Die Steuergelder ermöglichten die Finanzierung der Armee und für ihn sei klar, dass die Wertschöpfung der privaten Unternehmen dafür die Basis sei. Er ging dann auf die aktuelle Lage im Walliser Lötschental ein. Er lobte die Krisenstäbe vor Ort für die professionelle Arbeit und insbesondere für die rechtzeitige Evakuierung. Die nächsten Monate seien dort eine grosse Herausforderung.
In seinem Vortrag spannte Brülisauer den Bogen von der regionalen zur globalen Lage: Er schilderte die brutale Kriegsführung Russlands in der Ukraine, die Lage im Gazastreifen sowie die modernen Formen hybrider Kriegsführung – Cyberattacken, Tiefseekabel-Sabotage, Spionage und Drohnen.
Schweizer Armee muss wieder bewaffnet werden
Er zeigte sich besorgt über den Zustand der Schweizer Armee: Zu klein, zu wenig Waffen, zu wenig Munition. Jahrzehntelange Sparpolitik habe ihre Spuren hinterlassen; er belegte dies mit mehreren konkreten Beispielen. Es brauche, so Brülisauer, dringend Investitionen in Flugabwehr, Ausrüstung und Material – „schnell und in grossem Umfang“. Auch in der Führung gebe es derzeit Lücken. An der Milizarmee wolle er aber unbedingt festhalten, für die Schweiz mache eine Berufsarmee keinen Sinn.
Neutralität immer noch der richtige Weg?
Das Referat hinterliess Eindruck. Die Anwesenden verfolgten Brülisauers Informationen und Einschätzungen mit grosser Aufmerksamkeit – und fragten sich wohl im Stillen, wie lange die Neutralitätspolitik in dieser neuen Weltordnung noch tragfähig ist.