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Lifestyle
10.06.2025
11.06.2025 14:44 Uhr

Jagdgesellschaft Gossau rettet Rehkitze mit Drohnen

Auf dem Wärmebild, das die Drohne aufnimmt, sieht man die Ruheplätze der Rehkitze und kann sie so orten. Bild: Jagdgesellschaft Gossau
Seit vielen Jahren engagieren sich die Mitglieder der Jagdgesellschaft Gossau für die Rettung von Rehkitzen vor dem Mähtod. Durch den Einsatz von immer leistungsfähigeren Mähmaschinen hat das Thema «Kitzrettung» an Bedeutung gewonnen. Die Technik der Kitzrettung hat sich in dieser Zeit auch weiterentwickelt – heute stehen Möglichkeiten von Drohnen mit Wärmebildkamera zur Verfügung.

Die Jagdgesellschaft Gossau wird durch zwei Pilotinnen/Piloten-Teams der Rehkitzrettung Schweiz unterstützt, welche die Ausbildung wie auch die Drohne inklusive Wärmebildkamera komplett privat finanziert haben. Die umfangreiche Koordination steht unter der Leitung des Jagdpächters Christof Schönenberger.

Mit neuester Technologie werden Rehkitze im hohen Gras gefunden. Bild: Jagdgesellschaft Gossau

Die Drohne kann einen vordefinierten Flugplan autonom abfliegen oder im freien Flug eingesetzt werden. Die abzufliegenden Felder werden mit Wegpunkten und Flughöhen vordefiniert. Während des Flugs sendet die Wärmebildkamera aktuelle Bilder in Echtzeit auf die Monitore der Kitzretter. Wird anhand des Wärmebildes ein Rehkitz erkannt, wird dieses gerettet.

Sind die Rehkitze gefunden, entgehen sie möglichen Verletzungen beim Schnitt des hohen Grases. Bild: Jagdgesellschaft Gossau

Dank der Fronarbeit von vielen Freiwilligen kann so Tierleid vermieden werden. Neben der Kitzrettung mit Drohnen werden auch weiterhin Felder verblendet. Dabei werden am Vorabend des geplanten Mähtermins in den Wiesen weisse Säcke an Stecken aufgehängt. Dies hat den Zweck, dass die Rehgeissen verunsichert werden und mit ihren Kitzen während der Nacht aus den Wiesen fliehen.

Allen Beteiligten aus der Landwirtschaft, den Pilotinnen/Piloten-Teams und den engagierten Jagdpächterinnen und -pächtern, die sich für das Tierwohl und die Kitzrettung einsetzen, gebührt an dieser Stelle ein herzlicher Weidmanndank!

Eine grosse Bitte: Während der Brut- und Setzzeit, von Mitte April bis Ende Juni, bitte Hunde im Wald und am Waldrand an der Leine führen. Bild: Jagdgesellschaft Gossau / gossau24.ch
«Ein Grossteil der Bevölkerung ist sich nicht bewusst, dass wir um die Stadt Gossau herum viele wild lebende Tiere haben, die auf einen natürlichen und ungestörten Lebensraum angewiesen sind.»
Reto Broger, Obmann Jagdgesellschaft Gossau
Reto Broger / Jagdgesellschaft Gossau