Grete Lamprecht (seit 30 Jahren Leiterin der Brockenstube), Jeannette Nobel (früher im Vorstand, heute in der Auflösungskommission) und Barbara Albisetti (stv. Leiterin) sitzen um den Holztisch in der bunten und vollen Brockenstube. Sie erzählen von der Geschichte der Brocki, die 1957 gegründet wurde, und erinnern sich an die engen Platzverhältnisse an der St.Gallerstrasse. Seit 2007 steht die Brocki an der Sportstrasse in Gossau. Die Idee dahinter war von Anfang an, das erwirtschaftete Geld zu spenden.
«Es tut schon weh»
Im letzten Jahr hat der Evangelische Frauenverein Gossau an einer ausserordentlichen Hauptversammlung seine Auflösung beschlossen. Er hatte auch nach mehrjähriger Suche keine Frauen für die Arbeit im Vorstand gefunden. Mit dem Ende des Vereins sind auch die Tage der Brockenstube gezählt. Noch bis Ende Oktober 2025 bleibt sie geöffnet, dann ist für immer Schluss. «Es tut schon weh», sagt Grete Lamprecht. «Es hätte aber so oder so eine Veränderung gebraucht.» Die Brockenstube, deren Erlös in all den Jahren stets sozialen Projekten und Institutionen zugute kam, hat ebenfalls Mühe, Frauen für die freiwillige Mitarbeit zu finden. Dazu kommt: Während der Pandemie hatten viele angefangen, im Internet zu bestellen – und dies beibehalten. Auch für Second-Hand-Produkte gibt es längst einen gut florierenden Online-Markt.