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20.08.2025
20.08.2025 14:57 Uhr

Gossauer Brauerei Stadtbühl lagert Bierproduktion aus

Das «Brauereischloss» der Brauerei Stadtbühl an der Herisauerstrasse in Gossau. Bild: gossau24.ch / cv
Die Brauerei Stadtbühl in Gossau stellt die eigene Bierproduktion ein und lagert sie an Partner in Appenzell und Gossau aus. Im Interview erläutert Adrian Krucker die Gründe für diesen Schritt und die Zukunftspläne der Traditionsbrauerei.

Die Gossauer Brauerei Stadtbühl AG wurde im Jahre 1858 von Joseph Alois Krucker gegründet und wird heute in sechster Generation von Cosima Krucker und den beiden Söhnen Adrian und Christian geführt. Gossau24 hat Adrian Krucker einige Fragen zu den neuesten Entwicklungen der Traditionsbrauerei gestellt.

Die Brauerei Stadtbühl in Gossau hat entschieden, die Bierproduktion auszulagern. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Adrian Krucker: Gesamtschweizerisch verzeichnen wir seit Jahren einen Rückgang des Bierkonsums. Leider wird dieser Trend weiter anhalten. Unsere historische Brauerei, so wie wir das zelebrieren, ist sehr teuer im Unterhalt. Es sind auch wieder sehr hohe Investitionen notwendig, aber unter den geschilderten Umständen ergibt das keinen Sinn. Daher haben wir nach einer Lösung mit anderen Brauereien gesucht, bei der wir aber unsere Eigenständigkeit wahren können. Unsere Brauerei wird eingewintert, ein Schritt zurück wäre immer möglich.

Wo wird in Zukunft das Stadtbühler gebraut?
In Appenzell und Gossau (Anm. der Redaktion: Brauerei Locher in Appenzell und Freihof-Brauerei in Gossau).

Sie beschränken sich auf das helle und dunkle Lagerbier sowie den Hammersud. Warum diese drei?
Das sind die absatzstärksten Biere. Obwohl dunkle Biere im Schweizer Biermarkt nur 0,28 Prozent ausmachen, wird unseres bis nach Zürich verkauft. Lagerbier ist mit knapp 70 Prozent Marktanteil das beliebteste Bier in der Schweiz.

Der Alkoholkonsum und damit auch der Bierkonsum sinken stetig, alkoholfreie Biere sind im Trend. Wie reagiert die Brauerei Stadtbühl darauf – gibt es Überlegungen zu neuen alkoholfreien Produkten?
Wir bieten ausschliesslich die alkoholfreien Produkte unserer Partner an. 7,08 Prozent machen die alkoholfreien Biere in der Schweiz aus. Für einen regionalen Familienbetrieb wie unseren lohnt sich das kaum. Das generiert kaum Volumen. Zudem sind wir nicht auf alkoholfreie Produkte eingerichtet. Aber wie erwähnt, wir haben top Produkte von regionalen Brauereien, die wir schätzen.

Konzentrieren Sie sich nun noch mehr auf Ihren Getränkehandel?
Braumeister und Produktionsleiter Christian Krucker wird sich einerseits um unsere Biere bei den Partnern kümmern, ansonsten aber steht «durstfrei.ch» im Vordergrund. Wir werden die Anlaufstelle für Ostschweizer Biere im Raum Gossau und Umgebung. Generell werden regionale Getränke gefördert – vom Mineralwasser über den Eistee bis zum Schorle.

Vielen Dank, Adrian Krucker, für das Interview.

www.hammersud.ch

Claudia Vamvas