Interpellation im Wortlaut:
Stadtklima in den Griff bekommen
Die Klimaerwärmung mit ihren Auswirkungen auf Mensch, Tier und Natur ist allgegenwärtig. Hitzeperioden, Starkregen, Gewitter mit Sturmböen häufen sich. Leider erleben wir erst den Anfang dieser unheilvollen Entwicklung. Die Probleme werden sich noch verstärken. Temperaturen von 40 und mehr Grad sind bereits heute nördlich der Alpen möglich.
Städte sind klimatische Hotspots. Hier gibt es viele versiegelte Böden, welche Regenwasser nicht auf natürliche Weise zurückhalten können, keine grossen Grünflächen und Wälder, welche die Umgebung kühlen, dafür viel Mauerwerk und viele Strassen, welche sich aufheizen und Wärme abstrahlen.
Genau gleich wie bei anderen klimatischen Herausforderungen wie Hochwasser, Blitzschlag, Waldbränden braucht es koordinierte, präventive Massnahmen und Vorschriften, um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken. Diverse Schweizer Städte haben die Problematik erkannt. Sie haben Massnahmenkonzepte sowie Fachstellen geschaffen und ein koordiniertes Vorgehen in die Wege geleitet. Gossau hat kein entsprechendes Massnahmenkonzept und keine entsprechende Fachstelle. Die Stadtentwicklung ist völlig unterbesetzt, um eine solche Aufgabe zu bewältigen. Aktuell wird von den verschiedenen Ämtern punktuell gehandelt, eine Gesamtschau und ein koordiniertes, fachlich abgestütztes Vorgehen fehlen.
Meine Fragen an den Stadtrat:
1. Welche Priorität von 1 bis 10 haben für den Stadtrat Massnahmen betreffend Stadtklima.
2. Wie viel Geld wird aktuell für Klimamassnahmen budgetiert und wie viel wurde/wird im letztes und im laufenden Jahr dafür eingesetzt.
3. Wurde das Baureglement betreffend Schwammstadt, Stadtklima bereits angepasst? Wenn nicht, was ist wann vorgesehen?
4. Wie stellt sich der Stadtrat zur Schaffung einer Fachstelle Umwelt, welche die Problematik angeht.
Patrick Huber
24.08.2025