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Stadt Gossau
04.11.2025

Höhe des Beitrages an den Walter Zoo sorgte für Diskussionen

Kurz vor Beginn der Parlamentssitzung vom 4. November 2025 im Fürstenlandsaal. Bild: gossau24.ch / cv
Der Walter Zoo wird bis 2029 weiterhin jährlich mit 150'000 Franken unterstützt. Einstimmig zugestimmt hat das Gossauer Stadtparlament dem Baukredit über 740'000 Franken für den Rad- und Gehweg an der Weideggstrasse in Arnegg.

An der Parlamentssitzung vom Dienstag, 4. November 2025, wurde über den Beitrag an den Walter Zoo und den Kredit für den Rad- und Gehweg an der Weideggstrasse abgestimmt. Zudem waren Antworten des Stadtrats zu drei Interpellationen traktandiert. Anwesend waren 29 von 30 Parlamentsmitgliedern, entschuldigt war wegen Krankheit auch Stadtpräsident Wolfgang Giella.

Diskussionen um Beitrag an den Walter Zoo

Die Redner waren sich alle einig: Der Walter Zoo hat für Gossau eine grosse Bedeutung. Dass die Stadt Gossau ihn finanziell unterstützen soll, war unbestritten. Der Stadtrat hatte beantragt, den Walter Zoo bis 2029 weiterhin mit jährlich 150'000 Franken zu unterstützen. Die Fraktionen von SP, Mitte und GLP-FLiG unterstützten den Antrag. Heinz Loretini (FDP) stellte einen Antrag auf einen reduzierten Beitrag von 100'000 Franken, welchen die SVP-Fraktion sowie die Mehrheit der FDP-Fraktion unterstützten.

«Anpassung an die Realität», «Ein fatales Zeichen»

Ruedi Blumer (SP) warnte, eine Kürzung wäre ein fatales Zeichen für die umliegenden Gemeinden. Roger Pfister (Die Mitte) sagte, es sei fair, an 150'000 Franken festzuhalten, da man über die Jahre den Betrag nie der Teuerung angepasst habe. Florian Kobler (SP) betonte, dass es darum gehe, den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Hier dürfe auf keinen Fall gespart werden. Pascal Brander (SVP) meinte, der Beitrag sei ja freiwillig, man müsse sich nun auf die Kernaufgaben konzentrieren. 100'000 wären eine Anpassung an die Realität. Markus Rosenberger (SVP) hielt fest, jetzt masszuhalten, schaffe Spielraum für die Unterstützung von späteren Projekten. 

In der Schlussabstimmung beschloss das Parlament den jährlichen Beitrag von 150'000 Franken mit 20 zu 3 Stimmen; sechs Parlamentsmitglieder enthielten sich. 

Einstimmiges Ja zum Kredit Rad- und Gehweg 

Im Zusammenhang mit dem geplanten Schulhaus Arnegg soll an der Weideggstrasse ein durchgehender Rad- und Gehweg bis zur Einmündung des Weideggweges erstellt werden. Der Baukredit von 740'000 Franken für dieses Projekt wurde vom Parlament einstimmig beschlossen.

Traktandiert waren für die Sitzung auch Antworten auf drei Interpellationen zu den Themen «Tempo 30 an der Weideggstrasse in Arnegg», «Kosten für Deponieplanungen» sowie «Mountainbikerouten». Bild: KI-generiert / gossau24.ch

«Ausdruck verfehlter Verkehrspolitik»

Florian Kobler (SP) bezeichnete die Haltung des Stadtrates zu Tempo 30 an der Weideggstrasse in Arnegg als Ausdruck einer verfehlten Verkehrspolitik. Deshalb befriedige die Antwort auf seine Interpellation nicht. Die Temporeduktion war als kostengünstige Lärmschutz-Massnahme geprüft worden. Im Rechtsmittelverfahren hatte sich gezeigt, dass die wesentliche Lärmquelle auf Andwiler Gemeindegebiet liegt. Deshalb hat der Stadtrat das Vorhaben eingestellt.

Deponieplanung und Mountainbiken

Die Stadt Gossau war für die Planungsverfahren der Deponien Radmoos und Nutzenbuecherwald zuständig, bis der Kanton dies im laufenden Verfahren änderte. Ob er die Stadt für die geleisteten Arbeiten entschädigen wird, ist gemäss Stadtrat noch offen. Heinz Loretini (FDP) bezeichnete das Vorgehen des Kantons als bedenklich. Er erwartet vom Stadtrat, dass er bezüglich Entschädigungsforderung nicht nachgibt. Die Kosten, welche die Stadt Gossau dem Kanton St.Gallen gegenüber geltend macht, betragen 215'922 Franken.

Markus Meister (GLP-FLiG) äusserte sich unzufrieden über die Antworten des Stadtrates zu seiner Interpellation zu attraktiven Mountainbike-Routen. Dass Gossau aufgrund knapper finanzieller und personeller Ressourcen den regionalen Mountainbike-Masterplan vorerst nicht vertiefen wird, befriedige nicht. Bis Ende 2027 müssen die Bikewege in Plänen festgesetzt sein.  

parl. / Claudia Vamvas