Elektroautos werden in der Schweiz beliebt und viele Verbraucher überlegen selbst, ob der nächste Wagen nicht ein solches Modell sein soll. Doch mit dem Stromantrieb kommt grösstenteils auch ein deutlich höherer Verkaufspreis, der natürlich die Finanzierung erschwert.
Kredite vergleichen und Zinsen sparen
Am Kaufpreis selbst können Verbraucher nicht viel ändern. Natürlich gibt es Rabatte, die es mitunter erlauben, dass Sofort- und Barzahler einige Prozente vom Kaufpreis subtrahiert bekommen. Andere Händler bieten Equipment obendrauf. Trotzdem bleibt die Tatsache, dass ein E-Auto im Vergleich zu einem ähnlichen Verbrenner gerne mal 10.000 bis 15.000 CHF mehr kostet. Das ist ein echter Happen, der beim Kredit erst einmal gestemmt werden muss.
Umso wichtiger ist es, schon beim Kredit genau hinzuschauen:
- Angebote vergleichen – grundsätzlich sollten Käufer nicht nur die Finanzierung des Autohändlers berücksichtigen, sondern sich eigenständig um Finanzierungen kümmern. Nun stellt sich die Frage, ob es ein gewöhnlicher Ratenkredit oder ein Autokredit sein soll. Autokredite sind einem festen Zweck zugeschrieben, Ratenkredite nicht. Bei beiden kann, muss aber nicht das neue Auto als Sicherheit hinterlegt sein.
- Zinsen sparen – beim Kreditvergleich kommt es immer mit auf die Zinsen an. Welche Zinsen berechnen die einzelnen Anbieter? Der Vergleich gibt zwar nur einen allgemeinen Überblick und nicht das persönliche Zinsniveau, doch hilft er schon. Beispiel: Ein Kreditanbieter arbeitet im Vergleich mit 4 Prozent, der andere mit 6. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Teurere auch bei einem persönlich berechneten Angebot teurer ist, ist hoch.
- Konditionen – auch diese sind entscheidend. Ist es möglich, die Laufzeit generell zu verändern oder gibt es Optionen zur Ratenpause?
Im nächsten Schritt werden eigene Angebote eingeholt, indem der Interessent Kreditanfragen stellt. Auch ist die Bearbeitungszeit heute oft sehr wichtig. Digitalkredite werden oft schon nach rund 40 Stunden ausgezahlt, übliche Kredite haben teils eine Bearbeitungszeit von zehn Tagen. Wer bereits mit dem Geld in der Tasche oder auf dem Konto zum Händler gehen möchte, der benötigt natürlich die schnelle Auszahlung.
Förderungen für Elektroautos nutzen
Auch in der Schweiz werden Elektroautos gefördert. Wie, das ist nicht ganz einfach zu erklären. Jeder Kanton hat seine eigenen Regeln, manchmal spielen auch noch die einzelnen Städte oder Gemeinden mit dazu. Auch gibt es verschiedene Fördermodelle:
- Steuerfrei – auf den Kauf von E-Autos fallen nicht überall dieselben Steuern an. Die Einfuhrsteuer muss vom Händler, sofern sie vom Kanton erlassen wird, allerdings nicht als Abzug an den Käufer weitergegeben werden.
- Unterhalt – je nach Kanton werden E-Autos unterschiedlich besteuert. Mal sinkt die Kfz-Steuer rapide, mal wird sie minimiert.
- Aufladung – auch hier gibt es kantonale Unterschiede. In der Regel gilt es natürlich, dass auch private Ladestationen genutzt werden. Autokäufer können Prämien erhalten, wenn sie eine eigene Ladestation installieren. Wichtig ist, auch die Stromanbieter zu prüfen. Denn auch sie fördern mitunter mit gesonderten Tarifen die Ladestationen oder geben sogar einen Betrag zur Installation dazu.
Welche Fördermöglichkeiten auf einen persönlichen zutreffen, kann nur jeder Einzelne für sich herausfinden. Die kantonalen Unterschiede sind enorm. Händler sollten die Förderungen jedoch kennen, auch muss die städtische Verwaltung darüber Auskunft geben.
Weitere wichtige Tipps
Ein wichtiger Punkt bei einem E-Auto ist, nicht allein vom Kaufpreis auszugehen oder die Kaufpreise von Verbrennern mit denen eines E-Autos gleichzusetzen. E-Autos sind deutlich teuer. Aber können Interessenten einfach am Preis sparen? Nein, nicht wirklich:
- Reichweite – sie muss schon vor dem Kauf gut berechnet werden. Reichweite kostet beim E-Auto wirklich Geld und treibt den Kaufpreis nach oben. Es ist sinnvoll, ungefähr einen Monat mal täglich zu schauen, welche Strecken tatsächlich zurückgelegt werden. Danach lässt sich wenigstens die Tagesreichweite bei einer Ladesäule zu Hause berechnen.
- Ladesituation – Autos mit geringerer Reichweite sind dann kein Problem, wenn vor Ort ausreichend Lademöglichkeiten bestehen. Leider ist das auch in der Schweiz noch nicht dauerhaft der Fall. Zu beachten ist, dass selbst die Schnellladung immer so zehn bis zwanzig Minuten dauert. Das Aufladen ist somit nicht mit dem normalen Tanken zu vergleichen.
- Installation – die Ladestation zu Hause funktioniert eher bei Eigenheimen problemlos. Es ist ein Starkstromanschluss vor Ort notwendig, zudem muss sichergestellt sein, dass die Ladesäule stets mit dem Auto zu erreichen ist. In Mehrfamilienhäusern mit nicht fest zugewiesenen Parkplätzen ist das natürlich problematisch, ein Vermieter muss nicht zustimmen.
- Akku – es gibt zwei Modelle. Der Akku wird geliehen, dafür wird eine jährliche Gebühr fällig. Diese Variante beinhaltet jedoch auch die Wartung oder eine eventuelle Reparatur. Alternativ kann der Akku beim Kauf mitgekauft werden. Der Halter ist nun für die Wartung – und später für die Entsorgung – zuständig.
Durch die höheren Kaufpreise dauert es natürlich, bis die Vorteile eines E-Autos die höheren Kosten amortisieren. Wer gleich einen guten und günstigen Stromtarif eigens für elektrische Fahrzeuge wählt, der kann beim Unterhalt wieder gesondert sparen. Trotzdem bleiben die Kreditkosten bestehen und müssen immer berücksichtigt werden. Aktuell ist noch nicht ganz klar, wie sich E-Fahrzeuge auf dem Zweitmarkt verhalten. Die Zahl der Fahrzeuge ist zu gering, um von einem echten Gebrauchtmarkt zu sprechen. Das bedingt wiederum, dass die Wiederverkaufswerte des Fahrzeugs auch nicht solide beziffert werden können.