«Wir haben noch immer sehr viele Fälle in Alters- und Pflegeheimen. Die zweite Welle hat die Einrichtungen hart getroffen», sagte Regierungsrat Bruno Damann an einer Pressekonferenz der St.Galler Regierung.
Während diese Aussage auf viele Pflegeheime in der Stadt zutrifft, gibt es aber auch Ausnahmen: Im Pflegeheim Bruggen an der Ullmannstrasse im Westen der Stadt ist kein einziger der 92 Bewohner am Coronavirus erkrankt - und das, obwohl täglich Besucher empfangen werden. Das Durchschnittsalter der Betagten liegt bei 87. Ein Wunder? stgallen24 hat Heimleiter Werner Schläpfer gefragt, was das Heim besser gemacht hat.
Werner Schläpfer, wie haben Sie es geschafft, dass das Virus Ihrem Heim fernbleibt?
Mit gesundem Menschenverstand und einer grosser Portion Glück. Ich kenne Heime, in denen es ganz anders aussieht und seit Wochen Quarantäne ansteht. Auch bei uns kann sich die Lage schnell ändern, aber bis jetzt sind wir während der ganzen Pandemie verschont geblieben.
Wir haben alle Hygienemassnahmen strikt eingehalten, haben die Bewohner bei Grippesymptomen sofort getestet und für eine kurze Zeit – bis das Testergebnis da war – isoliert. Auch bei den Mitarbeitern haben wir penibel darauf geachtet, dass die Vorschriften erfüllt werden.
Die Bewohner dürfen Besuch kriegen. Wie läuft das ab?
Ja, das Altersheim ist zum Glück noch geöffnet. Alle Besucher müssen sich anmelden und ihre Kontaktdaten hinterlassen. Sie dürfen sich mit den Bewohnern nur im Foyer und Restaurant aufhalten. Wir messen bei allen Besuchern die Temperatur und sie müssen durchgehend eine Maske tragen. Sollte es doch dazu kommen, dass Angehörige ins Zimmer wollen, dann nur unter Absprache mit unseren Mitarbeitern. Die Besuchszeit ist begrenzt und zwar zwischen 13.30 und 16.30 Uhr