Der VCS St.Gallen-Appenzell freut sich sehr über die Ankündigung der Stadt St.Gallen Tempo 30 endlich auch auf dem übergeordneten Strassennetz und somit auf verkehrsorientierten Strassen ernsthaft zu prüfen. Dem liegt die längst erfolgte Erkenntnis zu Grunde, dass Tempo 30 eine wirksame und günstig realisierbare Massnahme zur Reduktion des Lärms darstellt. Damit kann beim Vollzugsnotstand der Lärmschutzverordnung endlich ein grosser Schritt vorwärts getan werden.
Damit erhöhen sich Aufenthaltsqualität und Attraktivität der Städte für Bevölkerung und Gäste. Der VCS setzt sich schweizweit seit Jahren für generell Tempo 30 innerorts ein. Es ist längst erwiesen, und mit der Lärmschutzverordnung des Bundes bereits seit 1985! gesetzlich verankert, dass die Bevölkerung durch Lärmschutzmassnahmen an der Quelle geschützt werden muss. Als Massnahme an der Quelle gelten Temporeduktionen und Flüsterbeläge. Tempo 30 - auch auf Hauptverkehrsachsen - erweist sich dabei als wirkungsvoller, wesentlich nachhaltiger und viel günstiger umsatzbar als der Einbau von teuren Flüsterbelägen, deren lärmmindernde Wirkung von Jahr zu Jahr etwas nachlässt. Zudem ist Tempo 30 ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden.
In den Quartierzentren verlangt der VCS Begegnungszonen mit Tempo-20 und mehr Grün, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern.
öV bevorzugen, Veloinfrastruktur verbessern
Die Verlustzeiten für den öV erachtet der VCS als geringes und lösbares Problem. Angesagt sind Optimierung von Lichtsignalanlagen, mehr separate öV-Trassen, Fahrbahnhaltestellen oder ähnliches, damit der Autoverkehr nicht Kreuzungen überstaut und den öffentlichen Verkehr behindert.
Ganz wesentlich ist auch, dass die Infrastruktur für den Veloverkehr mit hoher Priorität verbessert wird. Das ist in den Aggloprogrammen vorgesehen und gebietet auch der Klimawandel. Attraktive Veloinfrastruktur wird zu einer Abnahme des MIV führen, was wiederum der Fahrplanstabilität des öV zu Gute kommen wird.