Mit dem Wanderpreis des Vereins ASGO wird jedes Jahr ein Unternehmen ausgezeichnet, welches Massnahmen zur «Steigerung der betrieblichen Energieeffizienz» umsetzt. Der Preis wurde dieses Jahr bereits zum dreizehnten Mal ausgerichtet.
Energiesparen als Teil der Betriebsführung
In ihrer Würdigung bezeichnete Regierungspräsidentin Susanne Hartmann, Vorsteherin des Bau- und Umweltdepartements des Kantons St.Gallen, die Einsparungen als «Teil einer verantwortungsvollen Betriebsführung». Es zeige sich, dass ein systematisch durchgeführtes Energiemonitoring und darauf basierende Massnahmen erfolgreich seien. Im Berichtsjahr erzielte die Glas Trösch AG Einsparungen von rund 300 Megawattstunden. «Das ist eine enorme Reduktion des Energieverbrauchs und der betrieblichen Energiekosten», konstatierte Susanne Hartmann.
Energiesparen sei ein stetiger Prozess, meinte Susanne Hartmann. Es brauche Mut und den Willen zum «Change». Dies gilt gerade dann, wenn man den sogenannten «Betrieb ohne Nutzen» eliminieren will. Dabei verbrauchen Anlagen oder Geräte annähernd so viel Energie wie bei Volllast, jedoch ohne einen relevanten Nutzen zu erzeugen. Man müsse bereit sein, ein funktionierendes System zu hinterfragen und technisch solide Massnahmen zu ergreifen. Glas Trösch AG erreichte die Einsparungen durch das verzögerte Anfahren von Anlagen und Maschinen zur Senkung der Lastspitze, der Reduktion der Druckluftmengen und der Überwachung von Leerlauf- und Betriebszeiten. Im Weiteren optimierte und erneuerte die Gewinnerin die Beleuchtung, was zu weiteren Energieeinsparungen von rund 145 Megawattstunden führte.
Dank an die Unternehmen
Wirtschaft und öffentliche Hand verbrauchen im Kanton St.Gallen rund zwei Drittel der elektrischen Energie sowie einen Drittel der Brennstoffe. Mit dem Ziel, den Energieverbrauch zu senken, haben 2014 verschiedene Grossverbraucher mit dem Kanton eine Zielvereinbarung abgeschlossen. Mit Erfolg, wie Susanne Hartmann ausführte: «Die Grossverbraucher haben in den letzten sechs Jahren ihren CO2-Ausstoss um einen Fünftel verringert; gleichzeitig produzieren sie mit derselben Menge Energie einen Siebtel mehr.» Das Grossverbrauchermodell mit den Zielvereinbarungen trage massgeblich dazu bei, dass die kantonale Energiepolitik erfolgreich umgesetzt werde. Darüber hinaus würden verschiedene Unternehmen freiwillig mehr leisten als gefordert. Das treffe auch auf die diesjährige Preisträgerin zu. Susanne Hartmann dankte den Unternehmen für die geleistete Arbeit.
«Gemeinsam für einen attraktiven Standort»
Ausbringerin des Wanderpreises ist der Verein ASGO. Dieser ist die regionale Plattform für die Arealnutzung und Gebietsentwicklung im Perimeter St.Gallen West – Gossau Ost. Der ASGO-Perimeter ist ein Gebiet, das mehrere Gemeinden und kantonale Infrastrukturen tangiert sowie rund 800 Unternehmen und 6000 Einwohnende betrifft. Es ist eines der wichtigsten Entwicklungsgebiete der Region. Regierungspräsidentin Susanne Hartmann betonte an der Plenumsveranstaltung, dass ASGO ein konkretes Beispiel dafür sei, dass man nur gemeinsam zum Ziel komme: «Wir müssen Räume gemeinsam denken, planen und entwickeln. Raumplanung und Zusammenarbeit sind die Schlüssel, um den zukünftigen Herausforderungen zu begegnen». Als Illustration nannte Susanne Hartmann die Verkehrsinfrastruktur. Das Angebot des öffentlichen Verkehrs müsse verbessert werden, damit die angestrebte Verkehrsverlagerung vom motorisierten Individualverkehr hin zum öffentlichen Verkehr stattfindet. Dabei sei es fundamental, dass man die Verkehrsträger zusammen denke: «Wir dürfen sie nicht gegeneinander ausspielen.»
ASGO-Geschäftsführer Andreas Schläpfer unterstrich, dass es darum gehe, sich gemeinsam für einen attraktiven Wirtschafts- und Wohnstandort einzusetzen. Im Vordergrund stünden die zukunftsfähige technische Infrastruktur und ein kapazitätsfähiges System beim Öffentlichen Verkehr und den Strassen. Die entsprechenden Zielbilder werden im ASGO-Gesamtkonzept aufgezeigt.