Leserbrief:
Wer braucht Ladenöffnungszeiten bis 22:00 Uhr wirklich? Wer geht um neun Uhr abends noch spontan zum Elektro-Fachmarkt, um eine Kaffeemaschine zu kaufen? Wer beschliesst um 21:00 Uhr, noch schnell eine Jeans in der Stadt zu besorgen? Die Realität ist: Kaum jemand. Die verlängerten Öffnungszeiten sind kein echter Bedarf, sondern ein reiner Komfortfaktor – ein Luxus für unsere Bequemlichkeit. Sie bringen weder mehr Umsatz noch Vorteile für den stationären Handel, Onlinebestellungen sind sowieso rund um die Uhr möglich. Vielmehr belasten die verlängerten Ladenöffnungszeiten kleinere und mittlere Geschäfte, die sich längere Öffnungszeiten nicht leisten können. Die Ausweitung der Öffnungszeiten ginge voll zu Lasten des Personal, das nach Ladenschluss um 22:00 Uhr noch lange nicht Feierabend hat – es folgen Kassenabrechnung, Aufräumen und Vorbereitungen für den nächsten Tag. Wer also profitiert wirklich? Die Antwort ist klar: So gut wie niemand. Vielmehr entstehen dadurch Nachteile, Mehrbelastungen für die Beschäftigten, Mehrkosten für den Detailhandel und schlussendlich höhere Kosten für uns Konsumenten.
Darum braucht es ein klares Nein!
Florian Kobler
Präsident kantonaler Gewerkschaftsbund
SP-Kantonsrat