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Stadt Gossau
08.12.2025
08.12.2025 17:03 Uhr

Fürstenland-Chor Gossau: Adventsklänge, die verbinden

Guido Helbling, der Dirigent des Fürstenland-Chors, begrüsst das Publikum in der voll besetzten Andreaskirche. Bild: Vanessa Vogt
Rund 400 Besucherinnen und Besucher erlebten am Sonntag, 7. Dezember, in der festlich erleuchteten Andreaskirche Gossau ein stimmungsvolles Adventskonzert des Fürstenland-Chors Gossau in erstmaliger Kooperation mit dem Flawiler Kammerorchester. Unter dem Motto «Machet die Tore weit» entstand ein Abend voller Wärme und Besinnlichkeit.
Adventskonzert Fürstenland-Chor 2025. Bild: Vanessa Vogt

Zwei Kerzen leuchten am grossen Adventskranz, als die Gäste in die festlich geschmückte Andreaskirche strömen. Die Atmosphäre vor dem Konzert ist erwartungsvoll und andächtig – ein Publikum aller Generationen, das den Beginn der Adventszeit bewusst mit Musik feiern will. Die Besucherzahlen sprechen für sich: 400 Personen nahmen die Adventszeit zum Anlass, sich gemeinsam mit dem Fürstenlandchor und dem Flawiler Kammerorchester auf die Weihnachtszeit einzustimmen.

Vivaldi öffnet den musikalischen Abend

Der Abend eröffnete mit Vivaldis Concerto Op. 3 Nr. 8, gespielt von den beiden Violinsolisten Nadja Taeschler und Daniel Treyer, begleitet vom Kammerorchester. Während die Musikerinnen und Musiker sitzen, stehen die Solisten – ein stiller, doch eindrucksvoller Auftakt, der den Kirchenraum sofort mit klarem, strahlendem Klang erfüllte.

Kraftvolle 44 Stimmen

Mit dem Einzug des Chores wurde der Raum zusätzlich lebendig: 44 Sängerinnen und Sänger – ein kraftvolles Klangensemble aus Gossau, dem Fürstenland und der weiteren Umgebung – schritten, begleitet von Applaus, von beiden Seiten nach vorn und positionierte sich hinter dem Orchester im Kirchenschiff. Dirigent des Fürstenland Chors Guido Helbling begrüsste das Publikum herzlich: «Es ist so schön und freut uns sehr, dass Sie so zahlreich erschienen sind.» Und er fügte augenzwinkernd hinzu: «Geniessen Sie die handyfreie Zeit.»

Anspruchsvolle Deutsche Messe

Den gemeinsamen Startpunkt setzte die Adventskantate “Machet die Tore weit” von Georg Philipp Telemann. Das Herz des Abends bildete die gesamte Aufführung von Schuberts Deutscher Messe – ein gemäss Helbling selten komplett aufgeführtes achtteiliges Werk.
Besonders das Zusammenspiel aus Tempo- und Lautstärkeschwankungen setzte der Chor in seiner Darbietung mit spürbarer Hingabe um.

Musik, die verbindet – auch mit dem Publikum

Zwischendurch durfte auch das Publikum Teil des Konzertgeschehens werden – unter anderem beim traditionellen Adventslied «Macht hoch die Tür» sowie beim Sanctus aus Schuberts Messe.
Der Klang der jeweiligen Lieder erfüllte die Kirche bis in die hintersten Bankreihen, unterstützt von der warmen Akustik und der besinnlichen Stimmung.

Abschluss mit Gossauer Tradition

Der Abend endete mit dem traditionellen Gossauer Weihnachtslied «Gott in der Höh’» von Iso Rechsteiner, dessen Ursprung in einer Handschrift aus dem Jahr 1786 in der Stiftsbibliothek gefunden wurde. Nach der ersten Strophe des Chors stimmte die gesamte Gemeinde mit ein – ein inniger Moment des gemeinsamen Singens.
Mit minutenlangem Applaus und stehenden Ovationen verabschiedete das Publikum Chor, Orchester, Solisten und Dirigenten. Spürbar blieb die Freude am gemeinsamen Musizieren – und die Kraft der Adventsmusik, Menschen zu verbinden.

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zweier Ensembles

Auch für das Flawiler Kammerorchester war es ein besonderer Abend. “Wir haben zum ersten Mal mit dem Fürstenland Chor zusammengearbeitet”, so Dirigent Daniel Treyer. Die Kooperation sei «super und sehr professionell” gewesen. Zum Abend selbst lobte er: «Wir hatten eine super Stimmung – ein schönes Ganzes ist entstanden. Das Fazit aber muss vom Publikum kommen. Ich denke aber, wir haben überzeugt. »

Eine musikalische Oase im Advent

Für Dirigent Helbling war die Stimmung in der Kirche ebenso bemerkenswert wie die musikalische Leistung: «Das Publikum hat sich genau das gewünscht – das adventlich-weihnachtliche. Es war ein wunderschönes, gelungenes Konzert.» Der Abend sei eine Oase ausserhalb des grossen Weihnachtsbetriebs und der Weltfragen gewesen. Schuberts Musik sei dafür ideal: «Sie trägt das Ruhige, das Friedfertige in sich – unter der Obhut vom lieben Gott.»

Adventskonzert Fürstenland-Chor 2025. Bild: Vanessa Vogt
Adventskonzert Fürstenland-Chor 2025. Bild: Vanessa Vogt
Vanessa Vogt
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