Eigentlich wollte ich an dieser Stelle einige Gedanken zum Leuchtturmprojekt «Biolumineszenz» des Walter Zoos äussern. Doch erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt. Und so referiere ich nicht über die vielen Lichtlein, die der Gossauer Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft dereinst auf dem Weg «gen Neuchlen» beim Besuch des Glühwürmchen-Biotops im Walter Zoo hätten aufgehen können/sollen. Stattdessen schaue ich zurück auf über 100 Drache-Füür, die ich entfachen durfte. Ich tu das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil es Spass macht, sich über andere Leute und deren Fehlverhalten lustig zu machen - ein kleiner Teufel steckt ja in jedem von uns. Weinend, weil ich beim näheren Hinschauen auf allen Seiten und bei allen Parteien viele, zu viele Unzulänglichkeiten beobachten musste – das treibt selbst dem abgebrühten Drachen Tränen in die Augen.
«Wehe, wenn er Feuer speit!» haben meine Auftraggeber als Einleitung zum Drache-Füür geschrieben. Nun, rückblickend war es manchmal schon ein Feuer, das ich gespien habe. Aber manchmal halt auch nur ein laues Lüftchen – je nach Nachrichten- und Aktualitätenlage. Das alles hat jetzt ein Ende. «Fertig Feuer!» heisst die Weihnachts-Botschaft, «fertig» mit Lästern und Reklamieren. Dass das Aus für die Drache-Kolumne gleichzeitig mit dem von vielen Seiten erhofften Wechsel im Kommunikationsverhalten der Stadt Gossau erfolgt, ist wahrscheinblich reiner Zufall. Doch vielleicht braucht es das Drache-Füür wirklich nicht mehr. Schau ‘n wir mal!
Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und sage «Tschüss»
Ihr Drago