Das Parlament und der Stadtrat waren vollzählig, die Zuschauerreihen bis auf den letzten Platz besetzt. Als Parlamentspräsident Lukas Kessler die Zahl von 30 angekündigten Anträgen nannte, ging ein Raunen durch den Fürstenlandsaal. Er mahnte kurze Voten an – schon zu Beginn war klar, dass es ein langer Abend werden würde.
Budgetkürzungen in alle Richtungen
Stundenlang wurde über zahlreiche Kürzungsanträge debattiert – zunächst bei den Stadtwerken, wo vier Streichungen und Kürzungen gutgeheissen wurden. Über den Ersatz eines Hebebühnen-Fahrzeugs entscheidet das Parlament separat. Auffallend war die breite Sparbereitschaft: Gekürzt wurde beispielsweise bei der Stadtbibliothek, der Bildung, der Biodiversität, der Digitalisierung, der Personaladministration und beim Strassenunterhalt. Die Anträge kamen aus allen Fraktionen, die meisten jedoch von der SVP. Insgesamt wurde in der Erfolgsrechnung des Stadthaushaltes der Aufwand um 493’000 Franken oder ein gutes Steuerprozent reduziert.
«Schönwetterverwaltungsrat»
Die Debatten verliefen meist ruhig und sachlich, mit fortschreitendem Abend wurden die Voten allerdings ironischer, spitziger und auch etwas angriffiger. Eine Wortmeldung sorgte aber schon früh am Abend für Aufmerksamkeit: Marina Schwizer (Die Mitte) übte scharfe Kritik am Stadtrat, sprach unter anderem von einem «Schönwetterverwaltungsrat» und monierte fehlende Verantwortungsübernahme.